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Nun ist es also sozusagen „amtlich“: dem Geburtstagskind Sergio Pinto von Hannover 96 wurde am letzten Sonntag im Spiel gegen den 1. FC Köln durch den Schiedsrichter Dr. Jürgen Dress an der Pfeife und den Hilfsfahnenschwenker Markus Sinn (dem man vielleicht mal ein gelbes Fähnchen mit … Nein, ich schreibe jetzt nicht, was da drauf sein sollte) höchst offiziell ein Tor geklaut – und noch ein besonders wichtiges Tor dazu, denn hätte es ab der 70. Minute 1:1 gestanden, dann hätte es durchaus so sein können, dass die Roten heute nicht 7. der Tabelle wären, sondern 2. Das hätte dann immerhin die nette Konsequenz gehabt, dass am nächsten Wochenende ein absolutes Spitzenspiel angestanden hätte…
Sie glauben diesen Torklau und seine offizielle Anerkennung nicht? Nun, dann lesen Sie es ruhig nach auf der Homepage des DfB (Klick):
„1. FC Köln – Hannover 96
Beim Torschuss des Hannoveraners Sergio Pinto stand sein Teamkollege Didier Ya Konan seitlich vom Torwart im Abseits – allerdings nicht im Sichtfeld von FC-Torwart Michael Rensing, Ya Konan verhielt sich ruhig und beeinflusste oder störte den Bewegungsablauf des Kölner Keepers nicht. Daher war diese Abseitsposition nicht strafbar.“
So, Herr Doktor samt seinem Kumpel aus der Abteilung „Fähnlein Fieselschweif“: Setzen, sechs! – und bitte nicht nächste Woche gegen die Bayern nicht wieder aufstehen, und dann in diesem, unserem Theater Spiele verpfeifen – verpfeift Euch einfach, wenn möglich, dorthin, wo der Pfeffer wächst (Klick).
Interessant ist übrigens, das es nicht nur Fans von Hannover 95 und der DfB richtig sehen konnten – im Gegensatz zu diesen Dilettanten in den schwarz-gelben Laibchen -, selbst der Kölner Trainer und sogar sein Torwart wussten, das man die Roten klassisch verpfiffen hatte:
„Gegenüber “Goal.com“ zeigt sich Rensing als fairer Sportsmann und schildert ehrlich die Situation aus seinen Augen: „Das war ein regulärer Treffer. Ich hatte mich bereits im Spiel gefragt, warum das Tor abgepfiffen wurde – ich wusste selbst nicht warum. Ich habe die Szene auch noch einmal nach dem Spiel gesehen. Der Gegenspieler hatte mich nicht irritiert, von daher: regulär. Spieler machen Fehler, Schiedsrichter machen Fehler. Wir wurden in den Spielen zuvor bei Elfmeterszenen benachteiligt, dieses Mal hatten wir Glück.“ Denn Rensing weiß: „Wenn das Tor zum 1:1 fällt, nimmt das Spiel vielleicht eine andere Wendung.“ (Klick)
Das ist ja nun mal fair, nur gilt das auch für Herrn Dr. Drees? Schauen wir uns doch den weiteren Spielverlauf an, so wie ihn „Goal.com“ richtig beschreibt:
„Umso ärgerlicher für die Gäste war, dass das 2:0 nach feiner Einzelleistung von Podolski unter ähnlichen Umständen fiel. So stand Adil Chihi beim Poldi-Hammer ähnlich im passiven Abseits, wie vorher Didier Ya Konan. „Ob das passives Abseits war? Das weiß ich nicht. Vorher war das jedenfalls sehr schön gemacht von Lukas Podolski“, zeigt sich auch Christian Schulz nach Abpfiff als Sportsmann, der auch ein lobendes Wort für seinen Gegenspieler übrig hatte.“
Merke: wenn der Herr Nationalspieler Lukas „Prinz Köln Alaaf“ Podolski ins Tor trifft, dann ist es völlig egal, wie viele seiner Mitspieler vor dem gegnerischen Torwart herumalbern, wenn aber Sergio Pinto von der ehemaligen „Grauen Maus“ Hannover 96 ins Tor trifft, dann steht natürlich der Mitspieler aktiv Abseits.
Und nimmt man dann noch die Aberkennung eines klaren Tors der Roten gegen Hertha BSC hinzu, dann fängt man langsam an, dahinter ein System zu vermuten.
Aber selbst ohne solche Verschwörungsnöte: Zum Kotzen kann man solch ein bescheidenes Schiedsrichterverhalten in jedem Fall finden!
Trotzdem – oder gerade deswegen: „Auf, Ihr Roten, Kämpfen und Siegen!“
PS: Dem 1. FC Kaiserslautern wäre es übrigens beinahe genauso gegangen: über die Roten Karte gegen den Torwart von Schalke 04 kann man sich ja gerade noch sachlich unterhalten, aber über die wohl den inzwischen angstnassen Hosen des Schiedsrichters Peter Sippel geschuldete Entscheidung, dem Spieler Rodnei die Rote Karte und den Turnhallenbesitzern einen Elfmeter gegeben, gibt es eigentlich nur eine Meinung: lächerlich! Und genau so äusserte sich ja auch der Trainer der Gelsenkirchener im Aktuellen Sportstudio – was ihn dann doch höchst sympathisch macht. Und immerhin hat seine Mannschaft ja auch noch durch eigene Dusseligkeit dafür gesorgt, dass sich dieser krasse Totalausfall des Schiedsrichters jedenfalls nicht im Ergebnis ausgewirkt hat.
Die deutsche Schiedsrichtergarde allerdings hat nach diesem Spieltag eigentlich nur Eines verdient: die knallrote Karte!
Aber hat wirklich jemand die Hoffnung, dass sich bei dieser Truppe von Pfeifenmänner und Fahnenträgern irgendetwas ändern wird? Ich nicht, nachdem ich lesen musste, dass Schiedsrichter Sippel sogar nach dem Betrachten der Fernsehbilder noch zu seiner Roten Karte gegen Rodnei steht… und der DfB Rodnei inzwischen für ein Spiel gesperrt hat (Klick): was will man denn erwarten von einer Organisation wie dem DfB, die noch nicht einmal bereit ist, nachträglich die Fehler ihrer „Angestellten“ einzusehen?