Wenn du die Nacht zum Tag machst, ist der Tag danach scheiße. Du hängst in den Seilen, der Osaft schmeckt nach Vodka. Dein Magen liegt noch auf dem Discoboden, macht Party mit den Bierglasscherben und will dir eins reinwürgen. Schließlich hast du ihn mal wieder voll beansprucht, einfach alles reingekippt. Hauptsache billig und schnell, gleich kommt schließlich vielleicht ein gutes Lied auf der Tanzfläche. Abends schmeckt der Schnaps köstlich, schlittert langsam deine Kehle runter. Doch morgens will er dich innerlich daran erinnern, wie böse du warst. Deín Mund ist trocken, der Geschmack undedinierbar widerlich, doch aufstehen ist nicht drin. Der Weg zum Bad kommt dir vor, wie die Besteigung des Himalaja. Unfassbar weit weg und viel zu zeitintensiv. Also bleibst du liegen, bis du irgendwann dein Handy nimmst und der Langeweile ein Ende bereitest. Dann suchst du dank Magenleere online nach etwas essbarem, während die beste Freundin neben dir im Bett mürrische Laute von sich gibt. Sie blickt dich an und du schaust in ein Spiegelbild von dir: Waschbär-Augen, die gestern noch Smoky Eyes waren, sie hängen bis zum Kinn und dein Rouge hängt im Kopfkissen. Die Augen sind leicht rot, furchtbar klein und müde. Denn geschlafen hat keiner von euch, denn du hast keine Gardinen. Pech, wenn man erst um 6 Uhr morgens nach Hause läuft, dann ist die Dunkelheit nicht mehr Anwesend und verkriecht sich hämisch lächelnd.
Und wenn es dir etwas besser geht, willst du trotzdem nicht das Haus verlassen. Und was machst du dann gegen ätzende Langeweile und dumme Fragen in deinem Kopf, ob doch irgendwo ein Duckface-Foto von dir existiert? RICHTIG, MAN BASTELT :) Zumindest Ilka und ich nach unserer oben beschriebenen Parteeeeey. Bisschen Perlen, bisschen stilles Wasser und ne Jeans-Shorts.