Hamburger Wissenschaftspreis 2011 für Holz und Zellulose zu verzuckern

Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg zeichnet Professor Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, mit dem Hamburger Wissenschaftspreis 2011 aus. Er ist mit 100.000 Euro der höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie und wurde gestiftet von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. Die feierliche Preisverleihung findet am Freitag, dem 18. November 2011 um 11 Uhr im Kaisersaal des Hamburger Rathauses unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Herrn Olaf Scholz, statt.

Mit ihrem Preis würdigt die Akademie die wegweisende Katalysatorforschung von Professor Schüth vor allem in den Bereichen Speicherung von Wasserstoff, Erdgasnutzung sowie der Nutzung von Biomasse zur Synthese von Kraftstoffen und Basischemikalien. "Lange vor Fukushima und der Entscheidung der Bundesregierung über den Ausstieg aus der Atomenergie hat die Akademie die Bedeutung der Energieforschung erkannt. Besondere Aufmerksamkeit misst sie den Arbeiten Quelle: www.holzwurm-page.de">
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Quelle: www.holzwurm-page.de"> zu erneuerbaren Energien zu. Ferdi Schüth und seinem Team ist es gelungen, Holz und Zellulose zu verzuckern, um von diesem Produkt her Kraftstoffe und Chemikalien zu produzieren. Holz könnte künftig die bisher als Bio-Masse verwendeten Nahrungsmittel ersetzen und dazu beitragen, dass die Gefahr vermehrter Hungerkatastrophen vermieden wird", resümiert Akademiepräsident Professor Dr. Heimo Reinitzer.

Die Entwicklung und Anwendung katalytischer Materialien zur Verringerung des Energie- und Rohstoffeinsatzes von chemischen Reaktionen steht im Zentrum der umfassenden wissenschaftlichen Tätigkeit Ferdi Schüths, der den Koordinierungskreis „Chemische Energieforschung“ der chemischen Fachverbände und der Industrie leitet. Unter seiner Federführung entstand im Frühjahr 2011 die Stellungnahme "Energiepolitische und forschungspolitische Empfehlungen nach den Ereignissen von Fukushima" der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina im Auftrag Quelle: www.holzwurm-page.de">
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Quelle: www.holzwurm-page.de"> von Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan.

Ferdi Schüths vielseitige Forschungsarbeiten beschäftigen sich auch mit nanostrukturierten Elektrodenmaterialien für Batterien. Sie sollen deren Speicherkapazitäten erhöhen. Ein massiver Ausbau Quelle: www.zimmererforum.de">
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Quelle: www.zimmererforum.de"> von Energie- und insbesondere Stromspeichern wird mit der zunehmend stärkeren Rolle erneuerbarer Energien in der Energieversorgung immer wichtiger. Aktuell arbeitet Ferdi Schüth an der Entwicklung eines technischen Verfahrens, mit dem Biokraftstoffe der zweiten Generation aus Holz und Cellulose gewonnen werden können. Diese „Verzuckerung“ von Holz könnte damit als Grundlage für die Produktion von Kraftstoffen und Chemikalien dienen. Anders als Früchte und Pflanzen, aus denen Biokraftstoffe der ersten Generation gewonnen werden, dienen die nachwachsenden Rohstoffe Holz und Cellulose, sogenannte "non-food"-Biomasse, nicht als Nahrungsmittel.

Geboren 1960 im nordrhein-westfälischen Warstein, hat sich Ferdi Schüth nach seiner Promotion in Münster 1988 am Lehrstuhl für Physikalische Chemie 1995 in Mainz habilitiert und wurde im gleichen Jahr Ordentlicher Professor für Anorganische Chemie an der Universität Frankfurt. Seit 1998 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, seit dem Jahr 2000 lehrt er zudem als Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. Neben seiner Promotion in Chemie hat er das erste juristische Staatsexamen abgelegt. Neben mehr als 350 Veröffentlichungen hat er 20 Patente und Patentanmeldungen realisiert und ein erfolgreiches Unternehmen, die hte AG, gegründet.

Ferdi Schüth erhielt unter anderem 2003 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und war 2010 für den Deutschen Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation nominiert. Er ist Mitglied von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Der Hamburger Wissenschaftspreis wurde 2011 zum zweiten Mal ausgeschrieben und war dem Thema "Energieforschung" gewidmet. Deutschland bietet auf dem Feld der Energieforschung eine Reihe auch international führender Forschungsinstitute sowie Forschungseinrichtungen an Universitäten, Fachhochschulen und Industrielaboren. Der Hamburger Wissenschaftspreis 2011 will dies öffentlich sichtbar machen und dazu beitragen, das Forschungsgebiet weiter zu fördern.

Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz des Akademiepräsidenten Prof. Dr. Heimo Reinitzer erhielt insgesamt 14 Nominierungen. Sie wurden vorgeschlagen von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsinstitutionen aus ganz Deutschland. Der erste Hamburger Wissenschaftspreis wurde 2009 im Bereich "Infektionsforschung" verliehen und an Herrn Professor Dr. Stefan Ehlers vom Forschungszentrum Borstel und der Universität Kiel vergeben.


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