Landungsbrücken, Reeperbahn, Speicherstadt, Planten un Blomen – Hamburg ist nicht gerade arm an touristischen Attraktionen. Wer damit durch ist oder sich abseits ausgetretener Pfade bewegen will, für den hält die Stadt an der Alster noch ein paar besondere Schmankerl bereit.
Wer für offizielle Stadt- und Hafenrundfahrt nicht viel übrig hat und Hamburg auf eigene Faust erkunden will, tut dies ganz elegant mit dem öffentlichen Nahverkehr. Auch auf dem Wasser: Die HADAG-Fähren des HVV schippern genauso durchs Hafengebiet wie kommerzielle Hafenrundfahrten. Der Vorteil dabei ist: Man zahlt nur das normale HVV-Ticket und kann, wenn man will, die Fahrt jederzeit zwecks Landgang unterbrechen. Auch an Land gibt es eine alternative zu den offiziellen Rundfahrten, nämlich die U-Bahn-Linie 3. Klar, aus dem U-Bahn-Fenster sieht man nicht so viel. Doch die Ringbahn transportiert ihre Fahrgäste an den Landungsbrücken, der „Rickmer Rickmers“ und der „Cap San Diego“, der Speicherstadt, dem Stadtpark und vielen weiteren sehenswerten Orten Hamburgs vorbei – Aussteigen und Erkundung auf eigene Faust sind jederzeit möglich und zwar ohne Zeitbegrenzung.
Kirchen, Paternoster und Natur
Wer sich für Kirchen interessiert, für den ist in Hamburg eventuell nicht nur der Michel spannend. Die Kirche der Binnenschifferseelsorge ist auf einem alten Leichter im Hafen untergebracht. Gottesdienst ist, ganz langschläferfreundlich, immer sonntags 15 Uhr. Weil die unmittelbare Nähe zum Wasser dem Kirchkahn ganz eigene spirituelle Qualitäten verleiht, werden hier auch gerne Hochzeiten, Taufen und Konfirmationen gefeiert. Zwischen Sex- und Nachtclubs versteckt sich hingegen eine der schönsten Barockkirchen im Norden. Die Fassade der St. Joseph-Kirche auf der Großen Freiheit ist eines der wichtigsten Zeugnisse des Barock im Stadtgebiet. Auch auf eine weitere Attraktion mit sakralem Bezug – wenn auch nur im Namen – muss Hamburg nicht verzichten: auf den Paternoster. Dass diese Form von Aufzug noch nicht komplett verboten ist, mag verwundern und tatsächlich dürfen in Deutschland schon seit 40 Jahren keine neuen Anlagen in Betrieb genommen werden. Eine geplante Stilllegung aller vorhandenen Paternoster fiel allerdings ins Wasser – in Hamburg finden sich noch in vielen Gebäuden diese technischen Denkmäler. Eines davon befindet sich im Bezirksamt Eimsbüttel, wer dort bis in den zwölften Stock fährt, kann in der Cafeteria 66 einkehren, aus welcher man einen schönen Ausblick über die Dächer des Bezirks hat.
Wer am Ende mal eine Pause vom Großstadtrummel braucht, sollte sich zur Boberger Niederung aufmachen. Die ist nicht nur eines der artenreichsten Naturschutzgebiete der Hansestadt, hier befindet sich auch die letzte Wanderdüne Hamburgs. Die umgebende Heide ist Rückzugsgebiet für seltene Tiere und Pflanzen – vier Naturinformationswege führen durch die bezaubernde Landschaft. Diese und weitere Insidertipps gibts auch im Gastwerk Hotel Hamburg.