„Hallo, Nachbarn! Wie gefällt euch die Schweiz?“
Zum zweiten Mal luden wir letztes Wochenende unter dem Motto „Hallo, Nachbarn!“ eine deutsche Bloggerfamilie zu einem Deutsch-Schweizerischen Gipfeltreffen in die Schweiz ein. War es letztes Jahr die Familie von Susanna, die uns im Reka-Feriendorf Urnäsch besucht hat, so haben wir dieses Jahr Sandras Familie im Reka-Feriendorf Wildhaus getroffen und kennen gelernt!
Treffpunkt: Das Reka-Feriendorf in Wildhaus
Gipfeltreffen im REKA-Feriendorf Wildhaus
Mit dem Reka-Feriendorf in Wildhaus haben wir auch dieses Jahr einen Ort gewählt, das für Familien die ideale Unterkunft und insbesondere für Kinder den idealen Raum für Ferien bietet – qualitativ hochstehend und preislich sehr attraktiv! Mehr zum Reka-Feriendorf in Wildhaus erfahrt ihr in unserem bereits erschienenen Beitrag.
Frühe Mutter versus späte Mutter?
Besuch aus Bad Tölz
Sandra, Martin, Leonie (3) und Louisa (5 Monate) wohnen in Bad Tölz, in der Nähe von München. Sandra bloggt auf allerliebeanfang über alles, was ihr Leben lebenswert macht – allen voran über ihre Abenteuer als Familie.
Dass Sandra und ihre Familie nicht unweit von München wohnen, hat uns natürlich sofort sehr gut gefallen, denn: Letztes Jahr haben wir München erstmals als Familie besucht und waren begeistert von der schönen und lebendigen Hauptstadt Bayerns. Was an München im Zusammenhang mit unserem Gespräch auch sehr spannend ist: Die Stadt gilt als lebenswerteste Stadt Deutschlands und schafft es auch international zu Top-Rankings. Somit ist sie Zürich sehr ähnlich. Vielleicht sogar etwas zu ähnlich, um markante Unterschiede in Bezug auf das Familienleben heraus schälen zu können. Aber gut, Sandra und ihre Familie wohnen ja auf dem Land. Und da sieht es vielleicht doch etwas anders aus. Wir werden es erfahren!
Mädchenmutter versus Bubenmutter?
Zwei verschiedene Welten?
Sandra, wie gut kennst du die Schweiz? Warst du schon zu Besuch bei uns?
Obwohl wir nur rund 250 km von der Schweiz entfernt wohnen, war ich selber noch nie in der Schweiz! Mein Mann Martin hingegen war als Kind mit seinen Eltern auch schon da.
Was war denn dein erster Gedanke, als du von unserem Treffen hier in Wildhaus erfahren hast? Welches Bild von der Schweiz hast du?
Wir hatten vor einiger Zeit, eine tolle Reportage von Jamie Oliver über die Schweiz gesehen. Der Lebensstil der Schweizer hat uns sofort begeistert und auch die Tatsache, dass die Schweizer aufgrund ihrer nachhaltigen und naturverbundenen Lebensweise die höchste Lebenserwartung haben. Wenn wir an die Schweiz denken, haben wir das Gefühl, dort gibt es keine Ängste, keine Sorgen. Man hört nie etwas Negatives – als lebten die Schweizer in einer ganz eigenen Wolke.
Wie du siehst, haben wir zwei Wirbelwinde als Jungs! Wie fühlst du dich in der Rolle als Mädchen-Mama?
Ich bin absolut ehrlich: Ich habe mir immer zwei Mädchen gewünscht, auch wenn mein Mann gerne etwas Verstärkung gehabt hätte, bin ich überglücklich, dass Leonie eine Schwester an ihrer Seite hat. Nicht, dass ein Bruder nicht genauso toll gewesen wäre, aber eine Schwester finde ich einfach so toll. Ich habe zwei Brüder und in meiner Kindheit gab es wenig Pink, Glitzer, lange Haare, Kleider und Co. Nicht, dass ich dadurch etwas vermisse, aber vielleicht macht es mir deshalb so viel Freude, jetzt gemeinsam mit meinen beiden Mädels, alle Klischees einer Mädchenmama zu erfüllen. Ich bin mir aber sicher, dass der Tag kommen wird, an dem die Mädels selbst entscheiden wollen und werden und das ist dann auch gut so.
Gesunde Ernährung: Ein zentrales Thema in beiden Familien
Du hast Jamie Oliver erwähnt. Wir – insbesondere unsere Jungs – sind Fans von ihm und seiner Art zu kochen. Seit ein paar Monaten kochen wir regelmässig aus zwei seiner coolen Kochbüchern. Welche Rolle spielt Ernährung für euch in der Familie?
Aufgrund meiner Liebe zum Essen, war und ist es mir besonders wichtig, dass auch die Mädels in den Genuss einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung kommen. Von Anfang an haben wir uns durch die grosse Vielfalt der gesunden Küche probiert und haben selten Lebensmittel entdeckt, die Leonie nicht geschmeckt haben. Fertigprodukte kommen bei uns wirklich NIE auf den Tisch, auch wenn ich deshalb 2 Mal am Tag koche und das viel Zeit in Anspruch nimmt, liebe ich es. Welche Rolle das Thema gesunde Ernährung in der Kita und in der Schule spielen, weiss ich noch nicht, da Leonie noch nicht in der Kita ist. Dennoch wird es so sein, dass ich ihr gerne jeden Morgen etwas vorbereiten und mitgeben werde. Ich selbst weiss von meiner Zeit, dass das Angebot am Schulkiosk keine grosse Auswahl an gesunder Ernährung bereit hält. Ob sich das heute geändert hat? Werden wir aber in ein paar Jahren selbst herausfinden.
Bei unseren Jungs ist das Thema Mediennutzung gerade ein ziemlich aktuelles Thema. Wie sieht dies bei euch aus?
Ich hatte vor einigen Tagen dazu einen Instagram-Post geschrieben, in dem es um klare Regeln, aber natürlich auch mal Ausnahmen mit den verschiedenen Medien geht. Dass auch Kinder mit diesen Medien aufwachsen, wird (noch) nicht wirklich in der Gesellschaft akzeptiert, besonders bei den älteren Generationen stösst man auf Unverständnis. So viele Vorteile die Mediennutzung auch für die Kinder mit sich bringt, ist es umso wichtiger, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind, welche Risiken die Nutzung auch mit sich bringt.
Wie würdest du euren Erziehungsstil beschreiben?
Insofern man von einem bestimmten Stil unserer Erziehung sprechen kann, da ich hierzu keine Ratgeber oder Fachbücher gelesen habe, würde ich uns aber in einen sehr demokratischen Erziehungsstil einordnen. So kennen sowohl ich als auch mein Mann es aus unserer Kindheit und so möchten wir es auch an unsere Kinder weitergeben. Wir sehen es als unsere Verantwortung, unsere Kinder auf eine liebevolle Art und Weise zu führen und zu begleiten. Wir geben die Spielregeln des Lebens vor, aber wir sind offen für die Bedürfnisse unserer Kinder, gewähren ihnen gewisse Freiheiten. Uns ist ein Austausch sehr sehr wichtig und deshalb erklären wir viel, damit unsere Kinder unsere Entscheidungen besser nachvollziehen können. Dadurch vermitteln wir eine emotionale Sicherheit, durch die sie sich zu eigenständigen, selbstbewussten und liebenswerten Menschen entwickeln können, die anderen Menschen mit Respekt und Wertschätzung begegnen.
Im Vergleich zu dir bin ich sehr spät Mutter geworden. Wie ist es aus deiner Sicht, so früh Mama zu werden?
Auch wenn ich oft gehört habe, es wäre mit 24 viel zu früh, um Mama zu werden, bin ich überglücklich, dass das Schicksal uns die Entscheidung abgenommen hat und ich so früh Mama werden durfte. Vor allem war ich kurz vor der Schwangerschaft an einem Punkt, an dem ich etwas von meinem Weg abgekommen bin und durch die Schwangerschaft, habe ich wieder gelernt was wirklich wichtig ist im Leben. Ich bin sehr dankbar, dass ich mir keine Gedanken zur Frage; „Wann kommt der Tag an dem meine biologische Uhr vielleicht ablaufen wird“ machen muss. Ich wünsche es nämlich jeder Frau, die den Wunsch nach Kindern hat, dass sich dieser erfüllt. Egal ob jung oder „alt“. Nachdem bekanntlich aller Anfang schwer ist, habe ich einfach das Gefühl, dass ich mit meinen 24 Jahre viel belastbarer war, als es darum ging, die Nächte zum Tag zu machen und ein schreiendes Baby zu beruhigen. Umso älter ich werde, jetzt mit 27, merke ich schon, dass ich die schlaflosen Nächte nicht mehr ganz so gut wegstecke. Deshalb hat für mich das frühe Mama werden klare Vorteile.
Deutsch-schweizerisches Kaffeekränzchen in Wildhaus
Gegensätze ziehen sich an
Liebe Sandra, danke, dass du uns mit deiner Familie in der Schweiz besucht hast. Unser Gespräch scheint zu beweisen: Gegensätze ziehen sich an! Ihr wohnt auf dem Land, wir in der Stadt. Du bist Mädchenmama, ich habe zwei Jungs. Du bist sehr jung Mami geworden, ich spät. Und genau deshalb empfand ich unseren Austausch als sehr spannend und bereichernd und ich hätte ihn sehr gerne weiter geführt. Wer weiss, vielleicht ergibt sich schon bald die Möglichkeit dazu – nämlich dann, wenn ihr euren Traum eines eigenen Cafés erfüllt haben werdet. Dann kommen wir euch auf jeden Fall besuchen!
Kennt ihr deutsche Familien? Solche, die in Deutschland leben? Oder solche, die in der Schweiz zu Hause sind? Was erzählen sie euch? Oder könnt ihr als deutsche Familie in der Schweiz direkt aus eurer eigenen Erfahrung berichten, welches die wesentlichen Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz in Bezug auf das Familienleben sind?
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Reka entstanden. Vielen Dank für das tolle Wochenende, das wir im Reka-Feriendorf Wildhaus verbringen durften! Sandras Beitrag zu unserem Gespräch findet ihr auf ihrem Blog!
Und hier findet ihr die weiteren Beiträge zum Thema „Hallo Nachbarn!“:
- Natur pur: Familienferien im Reka-Feriendorf Wildhaus
- Hallo Nachbarn: Deutsch-Schweizerisches Familien-Gipfel-Treffen in Urnäsch
- Tradition, Natur und Tiere: Eine Auszeit im Reka-Feriendorf Urnäsch
- Alpabfahrten und Bauernmärkte: Krönender Abschluss des Sommers