Franconofurd, auch Francorum vadus, lautete einst der Name einer Siedlung auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen Frankfurts im Jahre 794 in altfränkischer und lateinischer Sprache. Der Name der Stadt entwickelte sich im Mittelalter zu Frankenfort oder Frankinfort, in der Neuzeit zu Franckfort und Franckfurth weiter.
Muss man diesen Moloch am Main, gern auch Bankfurt oder Mainhattan geheißen, besucht haben? Nein, muss man nicht. Aber es schadet auch nicht wirklich!
Wie kaum eine andere Großstadt ist Frankfurt am Main gut erreichbar: Autobahnen en masse führen dorthin, der ICE hält am Hauptbahnhof und am Flughafen. Und mit dem Flieger anzureisen hat auch seine Vorteile: Man ist schnell wieder weg.Das gibt es in Bankfurt auf die Schnelle – und kostenlos dazu: Römer (der Kaisersaaal ist mehr als sehenswert!), Paulskirche, Kaiserdom und Mainufer. Einstündige Panaroma-Fahrten ab Anlegestelle Eiserner Steg bietet die Köln-Düsseldorfer an. 100 Minuten (oder auch nur die Hälfte) kann man mit Primus-Line auf dem Main schippern.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Wenn es denn geschmackvoll wäre, was da vor der Paulskirche herumsteht!
Den schönsten Blick hat man (völlig unentgeltlich!) von der Terrasse des Restaurants im Kaufhof an der Hauptwache. Die Aufzugfahrt auf den Maintower, in dem unter anderem die Hessische Landesbank residiert, kostet hingegen stolze (aber gut angelegte) 6,50 Euro. Geschmacks- und Fitness-Sache: Für 3 Euro die 238 Stufen auf St. Bartholomäus hinauf und wieder hinab zu steigen.Schlummern: In Frankfurt wird viel Geld verdient – und für die Übernachtung (vor allem zu Messezeiten) auch verlangt! Im „Dunstkreis“ des Römerbergs zu nächtigen, ist unter 100 Euro (Doppelzimmer, ohne Frühstück) nicht zu schaffen. Wer motorisiert ist, hat gute Chancen, rund um den Flughafen ein Schnäppchen zu machen. Mit Backpacker-Herbergen für den schmalen Taler sieht es ebenfalls nicht gut aus. Auch ein Bett im Schlafsaal kann schnell 50 Euro kosten! Auf ein Wohnmobil in Frankfurt würde ich stets verzichten. Parkraum ist rar, sehr teuer – und nachts oft unsicher.
Essen & trinken: Ob man (kalte!) Grie Soß (Grüne Soße aus Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch) gegessen haben muss, ist für mich ebenso zweifelhaft wie der „Genuss“ von Äppelwoi (Apfelwein). Schon der Krug (Bembel genannt), in dem dieses Gesöff gereicht wird, ist grauenvoll.
Spaß beiseite: Entsprechendes Kleingeld vorausgesetzt, kann man in Frankfurt natürlich gut essen. Z. B. im „Maintower Restaurant“ oder im „Zarges“. Wenn es schnell gehen muss oder soll: Viele Metzgereien haben die (warme) Frankfurter Rindswurst im Angebot – lecker und preiswert. Der traditionelle Handkäs mit Musik ist gewöhnungsbedurftig – ich mag ihn.
Wer sich zum Absacker mal unter Prominente (oder solche, die sich dafür halten) mischen möchte: „Roomers“
Die hässlichen Gesichter von Mainhattan: Die Freßgass. Klingt gut, ist es aber nicht. Auch die Einkaufsmeile Zeil kann man sich getrost sparen. Das Bahnhofsviertel als sozialer Brennpunkt ist nicht einmal für hartgesottene Multikulti-Fans zu empfehlen!
Das jüngste architektonische Schandmal: Die Zentrale der Europäischen Zentralbank. Ein Koloss aus Stahl, Beton und Glas. Zwei ineinander geschlungene Türme kosteten 1,2 Milliarden Euro!