HafenCity Riverbus: Kapitän oder Busfahrer

Nun habe ich ihn auch einmal im Original gesehen. Die neue Touristenattraktion im Hamburger Hafen, den Riverbus. Momentan wird der Bus ja Werbewirksam in allen Medien vorgestellt. Ob sich die sogenannten “Stadtkreuzfahrten”, die mit dem Amphibien Fahrzeug sowohl an Land als auch im Wasser stattdfinden sollen, dann wirklich als dauerhafte Touristenattraktion etablieren werden, muss sich zeigen. Den Betreibern wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg.

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Busfahrer, Kapitän und Betreiber in einem

Viel interessanter finde ich ja den Busfahrer, Kapitän und Betreiber Peter Mahlstedt. Was hat dieser Mann als ehemaliger Schlepperkapitän für eine Ausbildung hinter sich. Alleine die Ausbildung als Kapitän ist ja nicht ohne.

Viele Wege führen zum Karriere-Ziel Kapitän. Voraussetzung für alle ist die Seediensttauglichkeit. Diese prüft ein Arzt der See-Berufsgenossenschaft. Ein Weg ist der als Abiturient/in oder Fachabiturient/in über ein Hochschulstudium Nautik zum nautischer Offizier. Danach kann man auf einem Schiff anheuern und muss eine Pflichtfahrzeit von 24 Monaten ableisten – erst dann darf er Kapitän werden. „Aber Kapitän wird nur, wen ihn die Reederei für fähig hält“.

Ein weiterer Weg führt über die Ausbildung als Hafenschiffer, hier liegt das Arbeitsumfeld nur im Hamburger Hafengebiet, d.h. zwischen Blankenese und Ortkarten. Als Hafenschiffer darf man dann alle Berufsschiffe wie Fähren, Raddampfer oder Transportschuten im Hafenbereich fahren. Durch Weiterbildung gelangt man dann zum kleinen Seepatent. Also viele Wege führen zum Karriere-Ziel Kapitän.Welchen Weg Herr Mahlstedt genommen hat, weiss ich nicht.

Nun muss aber auch noch die Ausbildung zum Busfahrer her. Der Beruf des Busfahrers eignet sich sehr gut für Quereinsteiger oder Menschen, die sich beruflich umorientieren möchten oder müssen, wie vielleicht in diesem Falle.

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Die Ausbildung zum Busfahrer

Zu meiner Zeit machte man seinen Führerschein Kl.2, wie er damals noch hieß, oder auch den Busführerschein bei der Bundeswehr. Nach seiner Wehrdienstzeit ließ man sich seine Bw – Führerscheine in Zivile – Führerscheine umschreiben. Diese Zeiten sind aber nun vorbei.

Nun gibt es zwei Ausbildungswege, die nach Abschluss das Führen eines Busses erlauben: die Ausbildung zum Berufskraftfahrer oder zur Fachkraft im Fahrbetrieb. Beide Ausbildungen dauern je drei Jahre, es werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Voraussetzung für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer sind neben der Volljährigkeit das Vorhandensein eines Pkw-Führerscheins (seit mindestens einem Jahr) und die bestandene medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU). Die theoretischen Kenntnisse werden in der Berufsschule vermittelt, den praktischen Teil übernehmen die Betriebe.

Rund 12.000 Euro kostet die Ausbildung. “Das ist schon eine enorme Hürde”.  Denn die Kosten werden üblicherweise von den Fahrern selbst und nicht von den Unternehmen bezahlt. Zumal angesichts des heftigen Wettbewerbs in der Branche ohnehin scharf kalkuliert wird. Da können die meisten Unternehmen nicht mal eben 120.000 Euro für zehn neue Busfahrer bezahlen. Die meisten können es sich aber nicht leisten, Busfahrer oder Berufskraftfahrer zu werden, weil der Führerschein so teuer ist. Darum herrscht ein akuter Mangel an Berufskraftfahrern und Busfahrern.

Also alles in allem ein langer Weg um diesen Amphibien Bus der ja eigentlich ein Schiff ist zu bewegen.



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