… schon im zarten Jugendalter an ihren zukünftigen Ehemann versprochen werden? Ja liebe Leser, viele der jungen Damen in Kambodscha haben keine andere Wahl als den zu nehmen der ihnen vorgesetzt wird weil das von der Familie so beschlossen wurde. Ob die Tochter den Auserwählten liebt ist in vielen Fällen zweitrangig wenn nicht sogar unwichtig. Bei der Wahl des zukünftigen Ehemannes stehen häufig finanzielle Interessen im Vordergrund, wenn das in den armen, ländlichen Gegenden Kambodschas überhaupt möglich ist. Normalerweise ist es hier so, das der Bräutigam seine zukünftige Frau bei ihren Eltern mit einer vorher ausgehandelten Summe auslösen muss. Nach südostasiatischem Verständnis ist es ganz klar, das der meist bietende vorgezogen wird.
Diskriminierende Bräuche wie das Aushandeln von Ehen durch die Familien gibt es aber nicht nur in Kambodscha sondern auch in vielen anderen Teilen der Welt und auch im historischen Europa war es durchaus üblich gewesen. Wenn man das Ganze wirtschaftlich, südostasiatisch betrachtet kann man sagen, das sich der Preis nach der Ware richtet, gute Mädels sind teurer, weniger gute billiger. Um ein Beispiel zu nennen, mein thailändischer Vorarbeiter, der in einigen Monaten eine ehemalige Mitarbeiterin heiraten wird, muss für das Mädel 5.000,- $ auf den Tisch legen. Sie kommt aus gutem Hause, kann lesen und schreiben, ist fleissig, spricht Thai und etwas Englisch. In ärmeren Regionen Kambodschas sollen jedoch Preise zwischen 200,- und 800,- $ durchaus üblich sein. Die zukünftige Frau unseres Vorarbeiters war in der glücklichen Lage sich ihren Mann selber aussuchen zu können was zeigt, das das Aushandeln von Ehen nicht in allen Familien üblich ist und gibt Hoffnung.
Was aber ist nun mit all den jungen Khmer Frauen die einen aufgezwungenen Mann am Rockzipfel hängen haben? Sollen sie sich doch scheiden lassen sollte man meinen. Das aber ist auch in Kambodscha nicht einfach wenn der liebe Ehemann nicht will und man selber nicht lesen und schreiben kann. Der Mann ist natürlich in erster Linie daran interessiert den Einsatz von seiner ungeliebten Frau wieder zu bekommen. Was das bedeutet kann sich jeder selber ausmalen.
Oftmals wird dieser Umstand von westlichen Betrachtern falsch gedeutet. Wenn der weisse Mann erfährt, das die Eingeborene aus der Bar, an die er wiedermal sein Herz verloren hat, mit einem Kambodschaner verheiratet ist, bricht für ihn meist eine Welt zusammen. Nicht selten wird dann, von dem gekränkten und enttäuschten Liebhaber, dem Mädel Verschwörung unterstellt. Dann heisst es das kleine Khmer Luder wollte gemeinsam mit ihrem Ehemann den netten, weissen Mann ausnehmen, der sich so wohltätig um das arme Mädel gekümmert hat. Das mag auch in einigen Fällen zutreffend sein ist hier in Kambodscha aber nicht die Regel.
Erst heute morgen habe ich auf einem anderen Blog einen Artikel gelesen in dem ein recht verzerrtes Bild der kulturellen und sozialen Umstände in Kambodscha dargestellt wird. Aus dem Blickwinkel des Expats der alles weiss und durchschaut wurde darin das Augenmerk auf die asiatische, speziell auf die kambodschanische Damenwelt gerichtet, die nicht sehr gut dabei weg kommt. Auch der weisse Mann der mit einer Asiatin zusammen ist stösst beim Autor auf Unverständnis und wird lächerlich gemacht genauso wie er Männer komisch findet die asiatische Frauen sogar heiraten.
Kann ich nichts komisches dran finden, meine Frau ist Asiatin und wir führen seit Jahren eine weitestgehend harmonische Ehe. Mann fragt sich manchmal was einige Leute hier überhaupt in Asien verloren haben. Ich denke, viele bleiben einfach hier, weil sie hier die Bestätigung erhalten, die sie zuhause niemals bekommen haben. Speziell hier in Kambodscha wo alles nur irgendwie und gerade so funktioniert finden sie an jeder Ecke etwas zu meckern, wo sie aber selbstverständlich wissen wie es besser zu machen geht. Da heisst es dann die blöden Kambodschaner, das können sie also auch nicht. Und die Kambodschnerinnen sind sowieso alle kriminell und erst diese ganzen lächerlichen, weissen Männer mit ihren asiatischen Frauen und und und …
… da kann man nur den Kopf schütteln…
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