Haare waschen mit Heilerde, ein Selbsttest

Haarewaschen mit Heilerde

„Ich wasche meine Haare mit Dreck, mein Gott, wie Hippie ist das denn!?“, war mein erster Gedanke, als ich im Sommer anfing, Heilerde als Shampoo-Alternative auszuprobieren. Davor hatte ich es schon mit silikonfreiem Shampoo, Plantur 39, Seife, medizinischen Produkten und einfachem Wasser versucht – ohne Erfolg, meine immer weniger werdenden Haare hingen matt am Kopf, meine Kopfhaut fühlte sich an wie Pergamentpapier, kurz: die ehemalige Pracht schien dem Alter endgültig zum Opfer gefallen.

Der Kern meines Problems

Eigentlich mochte ich meine Haare immer gern, sie waren voll, fest, brachen nur ab, wenn ich sie stark mishandelte (Guten Tag, Blondierung auf Schwarz, lang ist’s her…), bis ich vor ein paar Jahren Frauenprobleme in Form von unverschämt gierigen Myomen bekam. Wer sie schon mal selbst hatte oder jemanden kennt, der daran leidet, weiß, wie schnell es aufgrund von Hypermentruation zu Ermattungszuständen, Anämie und daraus resultierendem Haarausfall kommen kann. Nachdem ich mich 2012 erfolgreich einer Myomembolisation, und hinterher einer sechswöchigen Eisenkur unterzogen hatte, wurden meine Haare zwar wieder voller, ihr matter Zustand und die juckende Kopfhaut hielten jedoch eisern die Stellung. Fragte ich Ärzte oder Friseure um Rat, hieß es nur, das sei das Alter – mit zwinkerndem Grinsen, was für mich so viel heißt wie: Ich habe zwar von nix Ahnung, laber aber gerne Mist. Ich musste also selbst eine Lösung finden.

Recherchen zu Shampoo-Alternativen

Bei meinen Recherchen nach Shampoo-Alternativen bin ich auf verschiedene Foren und Blogs gestoßen, die sich ausgiebig mit dem Thema befassen, weshalb es gar nicht notwendig ist, dass ich das alles noch mal neu aufschreibe. Besonders informativ ist an dieser Stelle der Artikel Alternative Haarwäsche von Erbse auf Vegan Beauty Blog. Dort findet ihr alle mir bekannten Alternativen gelistet.

Selbsttest: Haare waschen mit Heilerde

Nun aber zu meinen persönlichen Ergebnissen, die genau das sind: Persönliche Ergebnisse, keine Allgemeingültigkeiten. Es kann sein, dass deine Haare vollkommen anders reagieren als meine, also sei mir nicht böse, wenn ich zu anderen Aussagen komme und finde deinen eigenen Favoriten.

Luvos Heilerde 2 hautfein

Nach Acht, feinste Schoko-Minz-Butter für zart gepflegte Haut

Nachdem das Verwenden von Haarseife (ich habe reine Olivenölseife ausprobiert) bei mir völlig fehlschlug, gab ich Luvos Heilerde hautfein eine Chance, einfach deshalb, weil ich immer welche im Haus habe. Beim ersten Mal war das Ergebnis super, beim zweiten Mal etwas „staubig“ und nach der dritten Haarwäsche musste ich noch einmal mit Shampoo ran. Ich nehme an, dass nach jeder Wäsche etwas Heilerde im Haar zurück blieb, weshalb es sich am Ende deutlich staubig und dadurch eben nicht sauber anfühlte.

Mein persönlicher Favorit: Ghassoul, Lavaerde

Ghassul

Und so bin ich schließlich über einen Testbericht auf dem Blog Leben ohne Plastik bei bei Ghassoul, gesprochen Rhassoul, oder auch Lavaerde, gelandet. Lavaerde hat mit Lava gar nichts zu tun, sondern der Name kommt von lavare = waschen, man könnte sie also auch einfach Wascherde nennen. Ghassoul findest du im Bioladen z.B. von Logona, ich habe meine von CMD Naturkosmetik (SchwatzKatz Rabattcode BG14cmd spart dir 20% im Online-Warenkorb von CMD) gekauft und bin rundum zufrieden.

Haare waschen mit Heilerde bzw. Lavaerde und Apfelessig-Spülung

Apfelessig-Spülung

Das brauchst du

2 TL (oder 1 EL) Lavaerde
1 EL Wasser
1-2 EL Apfelessig
Wasser

außerdem
Nichtmetallisches Gefäß zum Anrühren der Erdenpaste (der Handteller tut’s zur Not auch)
Nichtmetallischer Löffel zum Abmessen
Gefäß für die Spülung (eigentlich braucht man 1 L, ich nehme aber immer das Gurkenglas und fülle es zweimal)

Achtung Heilerde darfst du nicht mit Metall in Berührung bringen, sonst verliert sich ihre besondere mineralische Struktur.

Haare waschen mit Heilerde

Lavaerde ins Mischgefäß geben, nach und nach ca. 1 EL Wasser untermischen bis ein schöner, nicht zu flüssiger Brei entsteht. Vielleicht brauchst du auch ein bisschen mehr Wasser als angegeben.

Haarewaschen mit Heilerde

Ich persönlich mag meinen Brei klebrig, aber das musst du wirklich selbst entscheiden. Manche Leute nehmen z.B. die doppelte Menge Wasser, weil sie es so einfacher finden, die Erde zu verteilen, was mir wiederum zu flüssig ist. Ich habe auch schon gelesen, dass man die Erde trocken aufs nasse Haar streut…, du siehst, es gibt keine falsche Herangehensweise. Probier verschiedene Mischungen aus und finde heraus, mit welcher du am besten kannst.

Haarewaschen mit Heilerde

Die Matsche verteilst du jetzt angefangen bei den Konturen auf der gesamten Kopfhaut, massierst sie gründlich ein und lässt sie 2-4 Minuten (auch das ist meine persönliche Einwirkzeit) im Haar.

Wundere dich nicht, Lavaerde schäumt nicht! Das fühlt sich erst mal komisch, irgendwie unsauber an, aber das ist nur die Gewohnheit, die da aus dir spricht. Lavaerde wäscht deine Haare wirklich richtig sauber.

Danach gründlich ausspülen.

Haarewaschen mit Heilerde

Apfelessig-Spülung, Saure Rinse

Um nach dem Waschen die Schuppenschicht des Haares wieder zu schließen und damit den Glanz zu erhöhen, schließt du deine Haarwäsche mit einer Apfelessig-Spülung, auch Saure Rinse genannt, ab. Dazu mischst du 1-2 EL Apfelessig mit 1 L Wasser, am besten kaltes Wasser, ich nehme meins handwarm, sonst bekomme ich Kopfschmerzen, und schüttelst das Ganze als Abschluss übers Haar. Nicht ausspülen!

Auch bei der Sauren Rinse solltest du schauen, was dir am liebsten ist. Nehme ich beispielsweise zu viel Essig, werden meine Haare komischerweise fettig, weshalb ich nur 1 EL nehme, den ich zuerst mit 400 ml Wasser über mein Haar schütte und dem ich noch weitere 400 ml kühleres Wasser ohne Essig folgen lasse. Das ist perfekt für mich.

Riecht das nicht?

Nein, eigentlich nicht. Der Essiggeruch verfliegt im Normalfall recht schnell. Zur Sicherheit kannst du einfach etwas mehr Wasser oder statt Essig Zitronensaft nehmen. Der Zitronensaft ist mir persönlich etwas zu heftig, weshalb ich ihn noch mal kurz kühl ausspüle.

Das war’s. Viel Spaß beim Experimentieren!

Und du? Welche Alternativen hast du schon ausprobiert?


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