Kampfhunde, Listenhunde, SoKas ... Ihre Halter bekommen oft abschätzige Blicke zu geworfen. Viele Menschen haben Angst vor den Hunden. Aber warum? Ich kläre euch über die Geschichte der Kampfhunde auf. Macht euch selbst ein Bild davon, wie gut oder böse diese Hunde sind.
Die Geschichte der Kampfhunde
Früher gab es Kampfhunde; auch die Römer ließen ihre Zuchten gegen Bären in der Arena kämpfen. Mit besserer Ausrüstung der Soldaten waren die Hunde in der Kriegsführung schnell unbedeutend. Die Hunde hatten ihre Rolle jetzt im Hintergrund. Sie halfen den Sanitätern oder unterstützten die Wache als Vorposten.
Im 18. und 19. Jahrhundert war der Hundekampf ein beliebtes Hobby. Mit einem gut trainierten Hund ließ sich sehr viel Geld verdienen. Die kräftige Bulldogge brachte aber keine Spannung in den Kampf, da sie zu langsam war. Also begannen Züchter damit Terrier (schnell) und Bulldoggen (kräftig) zu mischen. Es entstand die Rasse der Bullterrier.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist die Zucht von Tieren mit dem Ziel des Kampfes verboten. Auch wenn Bullterrier und verwandten Arten heute nicht mehr in der Arena kämpfen, ist ihr Image in der Bevölkerung schlecht. Als Listenhunde unterliegen sie in vielen Bundesländern besonderen Vorschriften.
Retter in der Not - Kampfhunde als Rettungshunde
Besonders der Staffordshire Terrier wird gerne als Rettungshund eingesetzt. Sein Wesen wird vom FCI (Federation Cynologique Internationale) als mutig, hartnäckig, tapfer, furchtlos und zuverlässig bezeichnet. Der American Pitbull Terrier wird oft als Spürhund eingesetzt, da er ist laut FCI besonders intelligent ist. Damit retten die sogenannten Kampfhunde jährlich viele Leben!
Nanny Dog - Kampfhunde sind kinderfreundlich
Das FCI beschreibt alle Listenhunde als freundlich und aufgeschlossen gegenüber Menschen. Es fallen Worte wie liebevoll, besonders zu Kindern und sanftmütig. In vielen Ländern wird der Staffordshire Terrier als Familienhund gezüchtet und aufgrund seiner Fürsorge als Nanny Dog oder auch Nurse Dog bezeichnet. In Deutschland zählt ausgerechnet diese Rasse in den meisten Bundesländern als gefährlich und wird mit einem Maulkorb versehen.
Wer beißt wen? Die Bissstatistik
Eine Statistik aus Berlin (2012) zeigt, die Übergriffe von Hunden auf Menschen und andere Hunde auf. Die angeblich soooo gefährlichen Listenhunde kommen zusammen auf gerade mal 25 Übergriffe auf den Menschen. Mal so als Vergleich: Der Deutsche Schäferhund hat 75 Mal zugebissen. Insgesamt gab es 2012 655 Fälle in Berlin, bei denen ein Hund einen Menschen verletzt hat. Nur für 25 dieser Fälle sind Listenhunde verantwortlich!