Oh, da hatte ich kürzlich eine heiße Diskussion mit einem Freund. Über die Sache mit den Gefühlen: Wer entscheidet, wie wir uns fühlen?
[Ja, okay, nenn es halt anders, wenn dir Gefühle zu soft ist. Nenn es Laune, Stimmung, „Drauf Sein“ (wie schreibt man das überhaupt), oder denk dir nochmal was anderes aus. Hauptsache, du weißt, wovon ich rede.]
Sein Standpunkt: Gegen Gefühle bin ich machtlos.
Mein Standpunkt: Ich bin für meine Gefühle genau so verantwortlich wie für den ganzen Rest.
Ja, das ist vielleicht schon die hohe Kunst der Eigenverantwortung.
Und doch gibt es keine Alternative.
Gefühle steuern Verhalten.
Wie verhältst du dich, wie siehst du aus, wenn du traurig bist? Gesenkter Kopf, hängende Schultern, die Füße schlurfen, der Körper ist ohne Spannung. Mach das mal, genau jetzt und hier. … Fühlt sich Scheiße an? Genau. Dein Gefühl folgt deinem Verhalten.
So, jetzt steh auf, heb den Kopf, nimm die Arme hoch über den Kopf, Hintern zusammen, atme tief ein und aus. Merkst du was? Andere Haltung (=Verhalten), anderes Gefühl.
Also funktioniert die Gleichung möglicherweise auch andersrum? Möglicherweise!
Verhalten steuert Gefühl?
Mal angenommen, das wäre wirklich so: Das würde bedeuten, dass du deine Gefühle selbst beeinflussen kannst! Du musst jetzt nicht immer mit erhobenen Armen durch die Gegend laufen (das würde sicher bei deiner Umgebung für gute Laune sorgen). Aber sei dir deiner Verantwortung für deine Stimmung bewusst und steuere dein Verhalten entsprechend.
Das heißt jetzt nicht, dass du immer fröhlich und glücklich sein musst. Du kannst gern auch mal verärgert sein, traurig sein, womöglich gar wütend. Aber du entscheidest selbst, wenn du dich genug geärgert hast, genug getrauert, genug gewütet.
Jaja, aber du willst jetzt verdammt noch mal nicht froh sein? Das ist in Ordnung, aber behaupte nicht, du könntest es nicht! Das ist gelogen! Du willst nicht. Und dafür musst du die Verantwortung übernehmen.
Mein Gespräch mit dem Freund (der übrigens immer noch mein Freund ist) hat hier geendet. Für manche Leute ist schlechte Laune manchmal einfach eine gute Handlungs-Alternative. Das sag ich völlig wertfrei. Ich nutz das auch ab und zu, wenn ich ehrlich bin. Auf die Dauer macht schlechte Laune aber auf jeden Fall einsam und Falten. Und noch mehr schlechte Laune.
Deswegen: Arme hoch und Hintern zusammen! Du musst was tun! Mach was Gutes, dein Gefühl wird dem folgen!
Ein guter Tipp: Komm in meine nächste Veranstaltung, die ganz zu-fäl-lig perfekt zu diesem Blogpost passt:
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Genieß den Weg!
[Ja, ich weiß. Da ist noch die Sache mit den Depressionen. Als ich die auch noch in diesen Post mit reingenommen hatte, wurde er einfach zu lang. Demnächst, versprochen!]