Sie möchten einen Kaminofen einbauen? Dann gilt es vorab einige Dinge zu klären, bevor Sie mit Ihrem Ofen-Projekt beginnen. Erst wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können Sie nach einem passenden Ofen Ausschau halten und sich um den Einbau kümmern. Am besten Sie machen sich eine Checkliste mit den Fragen und Wünschen, die Sie haben.
Fragen für die Checkliste
Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen:
1. Haben Sie einen Schornstein?
Denn ohne diesen, kann auch kein Kaminofen angeschlossen werden
2. Wenn Sie keinen Schornstein haben, wo könnte dieser am sinnvollsten platziert werden?
Einen Kaminschlot nachträglich einzubauen ist extrem aufwendig und kostenintensiv und muss von Fachleuten ausgeführt werden, denn dort geht es um Statik, Brandschutz etc. Einen Außenschornstein aus Metall kann man hingegen relativ unproblematisch installieren.
3. Welchen Zweck soll der Kaminofen erfüllen?
Ein Ofen kann als vollwertige Heizung eingesetzt werden oder aber eher der Atmosphäre halber als Zusatzofen dienen. Wer den Kaminofen als Heizung nutzen will, sollte sich noch gründlicher über Nennwärmeleistung und Ofen-Typen informieren. Für die Gemütlichkeit reichen häufig schon Öfen mit geringem Wirkungsgrad aus.
4. Womit möchten sie heizen?
Zum Betrieb eines Kaminofens stehen diverse Brennstoffe zur Verfügung. Überlegen Sie vorher, ob Sie mit Holz, Kohle, beidem oder doch eher mit Holzpellets heizen möchten? Das kann bei der Ofenauswahl unter Umständen entscheidend sein.
5. Haben Sie genügend Platz für die Brennstofflagerung?
Nutzen Sie den Ofen nur ab und an für romantische Stunden vor dem Feuer, dann reichen sicherlich 2-3 Netze mit Brennholz vom Baumarkt, das Sie z.B. in einem formschönen Kaminholzwagen platzieren können. Ist der Kaminofen aber häufiger in Betrieb, lohnt sich der Kauf größerer Mengen an Brennstoff und der benötigt ausreichend Lagerfläche.
Schornsteinfeger auf dem Dach © Herby ( Herbert ) Me – Fotolia.com
Termin mit dem Schornsteinfeger
Wenn Sie jetzt schon eine etwas klarere Vorstellung von Ihren Wünschen bezüglich des anvisierten Kaminofens haben, sollten Sie einen Termin mit Ihrem Schornsteinfeger/Kaminkehrer machen. In speziellen Verzeichnissen finden Sie die entsprechenden Kontaktdaten der Kaminfeger in Ihrer Nähe.
Besprechen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger/Kaminkehrer Ihr Vorhaben. Auch hier sollten Sie sich eine Frageliste zurechtlegen, um alle Punkte ausführlich beleuchten zu können. Der Schornsteinfeger/Kaminkehrer wird sehr schnell entscheiden können, ob die technischen Voraussetzungen für einen Einbau gegeben sind und Ihr Vorhaben somit umsetzbar ist.
Die Qual der Wahl
Wenn alle Voraussetzungen erfüllt und alle Fragen geklärt sind, können Sie sich auf die Suche nach Ihrem Traumofen begeben. Dabei sollte die Qualität im Vordergrund stehen, denn ein Kaminofen ist kein „Wegwerfartikel“. Gute Kaminöfen haben Ihren Preis und wenn Sie länger Freude an Ihrer Feuerstelle haben möchten, dann sind Baumarktschnäppchen für 200 Euro nicht die richtige Wahl. Solche Billigöfen sind nur für die gelegentliche Benutzung geeignet, d.h. wenn Sie regelmäßig heizen, würden Sie sich über kurz oder lang ärgern. Worüber? Vor allem über den Wirkungsgrad, denn der liegt bei einem guten Ofen für Holzfeuerung bei bis zu 85 % – ein schlechter Billigofen erzielt hingegen gerade einmal 35 %. Sie würden also Unmengen von Brennstoff verfeuern müssen, um Ihre Wohnung oder Ihr Haus warm zu bekommen. Es gibt inzwischen preiswerte Modelle wie die Kaminöfen von Aduro, die modernes skandinavisches Design mit perfekten Funktionen und hoher Qualität verbinden. Schon ab 600-700 Euro sind Qualitätsöfen mit modernster Technik erhältlich.
Achtung Produktpiraterie © FM2 – Fotolia.com
Achtung Produktpiraterie!
Lassen Sie sich nicht täuschen, denn selbst Öfen werden inzwischen nachgemacht. Die billigen Kopien werden gerne über ebay verkauft und verfügen weder über Prüfsiegel noch sonstige Zertifikate. Sie sehen zwar wie die Originale aus und haben oft sogar den gleichen Namen, sind aber dennoch Plagiate. Ein oftmals extremer Preisunterschied zum Original sollte Sie deshalb stutzig machen.
Die folgenden technischen Angaben sind in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben:
- Max. Nennwärmeleistung oder auch KW-Zahl
- Bauart, die über die Mehrfachbelegung von Schornsteinen Auskunft gibt (1+2)
- Zugelassene Brennstoffe (Holz, Kohle, Pellets)
- Angaben über die Erfüllung der 1. oder 2. Stufe der BImSchV.
- Angaben über die Normerfüllung der deutschen Städte, Aachen, Düsseldorf, München und Regensburg
- Raumluftabhängig oder bereits für externe Luftzufuhr geeignet
- Zulassung für externe Luftzufuhr durch DIBT Wirkungsgrad in %
- Feinstaubwerte in mgr/m³ oder gr./ m³
- Durchmesser des Ofenrohranschlusses
- Angaben über den Betriebsmodus: Zeitbrandfeuerstätte oder Dauerbrandofen
Fazit
Achten Sie auf Qualität, die sich im Material (Gusseisen oder hochhitzefester Stahl, Brennkammer mit dicken Schamott-Steinen etc.) und der Verarbeitung (saubere Schweißnähte, leichtgängige Funktionseinheiten etc.) am Ehesten zeigt. Auch muss unbedingt ein CE-Zeichen vorhanden sein, denn das ist in Deutschland und allen anderen EU-Ländern Pflicht. Moderne Öfen sollten mindestens die 1. oder 2. Stufe der BImSchV erfüllen und einen hohen Wirkungsgrad vorweisen. Lassen Sie sich diese Angaben vom Händler schriftlich bestätigen, damit Sie auf der sicheren Seite sind.