Da ein Huhn auch erst gackert, wenn es das Ei gelegt hat, wollen wir jetzt gleiches tun. Soeben kehrten wir aus der Anfang April eröffneten Glashütte von Micke Johansson in dem im schwedischen Glasreich gelegenen Orsjö zurück. Wie diese Woche von ihm avisiert, konnten wir die in Auftrag gegebenen Glasschalen abholen. Mit etwas Phantasie kann man aus der oben abgebildeten Form ableiten, wie sie wohl aussehen mögen.
Insgesamt haben wir an diesem Auftrag gut und gerne drei bis vier Monate gearbeitet. Diese für manchen sehr lange Zeit ist eben notwendig, wenn ein inviduell gestaltetes Stück Glas entstehen soll. Nach dem Formbau, was am Zeit aufwendigsten ist, folgte diese Woche das Blasen und Schleifen des Glases.
Nun liegt die Holzform im Wasser und quillt vor sich hin. Wenn sie sich richtig mit Wasser voll gesaugt hat, kommt sie in einigen Wochen in einen kühlen Kellerraum, um dort in Ruhe weitere mehrere Wochen austrocknen zu können. So erreicht der Glasbläser, dass das Holz nicht springt. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Holzform weiter benutzbar ist. Gut Ding will eben Weile haben, denn auch Rom wurde bekanntlich nicht an einem Tage gebaut.
Auf dem Rückweg von Orsjö fuhren wir über Johansfors und Boda, um zu sehen, was es Neues gibt. In Boda wird derzeit die alte Glashütte zu einer Ausstellungshalle umgebaut. Dort soll zukünftig Schwedens größte Kunstglassammlung präsentiert werden. Ringsum um die alte Glashütte in Boda siedeln sich derzeit weitere interessante kleine Manufakturen an.
So gilt auch hier das nächste Sprichwort: "Tot gesagte leben bekanntlich länger". Dem schwedischen Glasreich wurde dies wohl schon des öfteren in den letzten Jahren prophezeit. Wenn wir allerdings die von uns diese Woche geführten Gespräche und dann noch den Neubau in Boda betrachetn, ist da was dran, dass Tot gesagte länger leben.