Aus dem schottischen Falkirk erreichte mit „Steak House“, das Debüt der GT‘s Boos Band. Erstmals konnte man die vier Herren im Frühjahr auf der dritten Ausgabe der Reihe „Jock‘s Jook Joint“ mit ihrem frischen und doch traditionellen Bluesrock. Lassen wir mal die Klischees beseite - die hat Blues aus Schottland nicht erst seit „Jock‘s Joint“ nicht mehr verdient und schon gar nicht mehr nötig. Und wer auf „Steak House“ nach irgendwelchen regionalen Anspielungen sucht, die sind wenn schon vorhand, dann sehr gut verpackt.
Nein, die GT‘s Boos Band wandelt weder auf den Straßen der Highlands noch auf denen eines hypothetischen Mississippi-Deltas. Die Songs auf „Steak House“ - hier gibt das wirklich gelungene Cover die Richtung vor - spielen eher auf den einsamen Straßen der nächtlichen Großstädte zwischen Kneipen und Bordellen. Man könnte die zehn Lieder sogar als Zyklus vom allmählichen Niedergang eines Menschen durch Einsamkeit, Alkohol und billigen Frauen hören.
Die Band (Greig Taylor - voc, John Boos - g, Stephen Coetzee - dr, David „Aky“ Atkinson - b) und der häufig eingesetzte Gast Jim Harcus mit seiner Bluesharp spielen einen Bluesrock, der manchmal an Gary Moore, in anderen Momenten an die Clubs der Southside von Chicago und dann auch wieder an den britischen Rhythm & Blues der 60er erinnert: sehr abwechslungsreich und niemals langweilig kommen die Lieder daher. Und wenn man mich fragt: Diese Band könnte den Platzhirschen des schottischen Bluesrock King King bald gehörig Konkurrenz machen.
GT‘s Boos Band - Steak House
Autor des Artikels : Wasser-Prawda
Die "Wasser-Prawda" ist ein Online-Kulturmagazin mit Schwerpunkten in Blues, Soul und anderer Musik. Literarische Beiträge und Buchhrezensionen werden in den nächsten Monaten einen höheren Stellenwert einnehmen.