Grippale Infekte sind meist harmlos – doch in der Schwangerschaft empfiehlt es sich, lieber einmal zu oft ärztlichen Rat einzuholen
Der Sommer zeigt sich bisher eher von der unbeständigen Seite, insbesondere in Bezug auf die Temperaturen. Das stellt das Immunsystem, welches bei Schwangeren aufgrund der hormonellen Umstellungen ohnehin geschwächt ist, vor eine Herausforderung. Ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Stress, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf sind die beste Voraussetzung dafür, dem Wechselbad der Temperaturen und der damit verbundenen Erkältungsgefahr zu trotzen. Doch was tun, wenn es doch passiert?
Grippale Infekte meist harmlos
Erkältungskrankheiten und grippale Infekte sind meist – wenn kein Fieber auftritt – harmlos, auch während der Schwangerschaft. Trotzdem sollten Sie bei Beschwerden lieber einmal mehr ärztlichen Rat suchen. Denn es könnte sich auch eine eitrige Mandelentzündung ankündigen, die in jedem Fall behandlungsbedürftig ist, damit das Kind keinen Schaden nimmt. Denn hohes Fieber kann das Ungeborene mitunter mehr schädigen als die Verwendung bestimmter Medikamente.
Leichte grippale Infekte – das hilft
– Greifen Sie auf alte Hausmittel zurück, wie heiße Hühnerbrühe.
– Trinken Sie genug: Wasser, Fruchtsaftschorlen, Tee (doch Achtung: Bei Kräutertees ist Vorsicht geboten, da manche wehenfördernd wirken. Lassen Sie sich dazu ärztlich beraten!).
– Gegen Halsschmerzen kann heißer Holundersaft oder Zitrone mit Honig helfen.
– Dampfbäder mit Kamille gegen Husten oder Nasenspülungen mit Kochsalzlösung bei Schnupfen.
– Versuchen Sie es auch mit einem warmen Kartoffelwickel oder einem kühlen Quarkwickel. Dafür zerstampfte, nicht zu heiße Pellkartoffeln oder nicht zu kalten Magerquark fingerdick auf ein Tuch streichen, das Tuch einschlagen und den Wickel 15 Minuten auf die Brust legen, auch mehrmals täglich.
– Auch viel Ruhe und Schlaf wirken Wunder. Versuchen Sie dabei möglichst ins Schwitzen zu kommen.
Grippale Infekte sind zwar auch in der Schwangerschaft kein Grund zur Beunruhigung, aber wie immer gilt auch hier – lieber einmal zu oft zum Arzt! Besonders wichtig ist auch, dass Sie keine Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt einnehmen. Hustensäfte beispielsweise enthalten oft Alkohol, den Sie in der Schwangerschaft meiden sollen.
Ist Fieber in der Schwangerschaft gefährlich?
Hohes Fieber über 39 °C erhöht in der frühen Schwangerschaft (bis zur 14. Schwangerschaftswoche) das Risiko für Fehlbildungen des Kindes. Sie sollten dann umgehend Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt aufsuchen.
In der späteren Schwangerschaft besteht dieses Risiko wegen der weitgehend abgeschlossenen Organbildung nicht mehr. Trotzdem ist hohes Fieber immer ein Hinweiszeichen auf eine Infektion im Körper, wie beispielsweise die echte Grippe oder auch bakterielle Vaginalinfektionen, die auch negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben kann und im schlimmsten Fall zu vorzeitigen Wehen und einer daraus resultierenden Frühgeburt führen kann. Suchen Sie also bitte bei hohem Fieber immer Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt auf. Sie werden Ihnen sagen, ob das Fieber mit bewährten Hausmitteln gesenkt werden kann oder ob die Gabe von Medikamenten nötig ist.
Meiden Sie jetzt besonders den Kontakt zu erkrankten Menschen und stärken Sie Ihr Immunsystem, indem Sie besonders gut auf sich achten, sich gesund ernähren und sich viel an der frischen Luft bewegen.
Bild-Copyright © COM SALUD Agencia de comunicación/flickr (CC BY 2.0)