Griechische Schrift – Zerstörung und Wiederbelebung

Hallo Leute,
die Griechen hatten einst, 2000 vor Christus, ihre eigene Schrift entwickelt, ganz ohne Übernahme von anderen Schriften. Jedoch ging diese verloren, als ihre Kultur um 1200 v. Chr. zerstört wurde – nämlich von dorischen Einwanderern (es waren Analphabeten). Wie gelang es den Griechen danach, eine neue Schrift zu entwickeln…?
Nach diesem Kulturschock ging es erst 400 Jahre mit der Schriftentwicklung weiter. Als Wurzel diente die phönizische Schrift. Jedoch war sie trotz der Wurzeln mit anderen alphabetisierten Schriften nicht vergleichbar, da aus dem phönizischem Schriftsystem lediglich Konsonanten übernommen wurde. Hört sich nach einer ganzen Menge an, wer aber scharf nachdenkt weiß, dass ohne Vokale kein Wort lesbar ist. Daher musste sich der Leser auch die Vokale dazudenken. Das war glücklicherweise nicht der letzte Entwicklungspunkt, denn die Grichen führten andere Zeichen in ihre Schrift ein oder erfanden zum Teil auch Zeichen durch direkte Neuerfindung. Das ist auch der Grund, wieso die griechische Schrift über eine Menge Vokale verfügt. Im übrigen basieren die griechische Schrift auf den geometrischen Formen wie den Kreis, das Dreieck sowie Rechteck.
Wenn wir uns die genaue Zeitangabe etwas genauer anschauen finden wir heraus, dass die Schrift um das 5. Jahrhundert vor Christus voll entwickelt wurde. Es besteht aus exakt 24 Buchstaben, von denen 17 Konsonanten und 7 Vokale sind. Auch diese Schrift besitzt eine Groß- und Kleinschreibung, was vor allem damals nicht sehr üblich war.
Aber wie wurde die Schrift überhaupt festgehalten, wie und auf was wurde geschrieben? Die Majuskeln, sprich die Großbuchstaben, wurden für gemeißelte Texte in Stein verwendet. Sie sind zwar etwas unhandlich, besitzen jedoch genug Platz. Kleinbuchstaben fanden dagegen auf Papyrus ihren Platz. Geschrieben wurde hier mit Pinsel oder Rohrfeder. Außerdem ist es möglich die Schrift in Wachstäfelchen zu ritzen – ein och billigeres Material ist daher auch unglasierter Ton.
In Griechenland gab es damals einen Brauch, eine Sitte, um unbeliebte oder zu mächtige Bürger der Stadt zu entfernen. So wurden auf Tonscherben (Ostraka genannt) die Namn der Unerwünschten auf eben solche Scherben eingekerbt und in eine Urne gelegt. Das Verfahren ist mit einer Wahl vergleichbar, so dienten die Scherben als Stimmzettel. Tja, nach der Auslese und »Wahl« wurde derjenige mit den meisten Stimmen für ganze 10 Jahre gebannt und ins Exil geschickt.
Zur Schriftgestaltung ist noch zu erwähnen, dass sie sehr ausgewogen gestaltet wurde. So finden wir Grundlinienraster, Schriftausgleich, gleiche Schifthöhe, usw. Lediglich von der Schreibrichtung war man sich anfangs noch unschlüssig. So schrieb man erst von rechts nach links, später dann durchenwendig (nach Zeilenende einfach die andere Richtung). Erst 500 vor der Zeitwende entchloss sich diese Kultur auf eine rechtsläufige Schreibweise.
Insgesamt ist die griechische Schrift sehr erblüht und eine der reichsten Literarturen, die alle Gattungen erfasst: Theater, Rede, Dichtung, Geschichte und Philosophie. Wir alle sind die Erben dieser Schrift und halten sie aufreht und lebendig ;)


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