Griechenland: Ein Schrecken ohne Ende

Ein Schrecken ohne Ende

Die Griechen haben einen „Schrecken ohne Ende“ einem „Ende mit Schrecken“ vorgezogen. Das ist verständlich. Nur die Hoffnungslosen wählen ein Ende mit Schrecken.

Antonis Samaras von der ND hat wider Erwarten das Rennen gemacht. Damit ist wieder der alte Filz ans Ruder gekommen. Samaras hat zwar im Wahlkampf versprochen, das Sparprogramm mit der EU nach zu verhandeln, doch davon ist im Moment nichts mehr zu hören. Er wird versuchen, sich durchzuwursteln – zwischen Volkes Zorn und Elend und den Forderungen der EU. Das heisst in der Praxis: die Griechen machen Versprechungen, die sie nicht halten (können), die EU schickt Geld. Dieses Geld verschwindet dann im Filz der Elite und in den schwarzen Löchern der Banken, oder es werden damit Waffen und Autos aus Deutschland gekauft, damit das „Deutsche Wirtschaftswunder“ weitergeht.

Das Anti-Sparbündnis der Linken, Syriza, wird noch radikaler Opposition machen und den Kampf auf die Strasse tragen. Denn die Enttäuschung bei seinen Wählern ist enorm. Das Chaos wird noch grösser werden, die Touristen aus Furcht ausbleiben und die Steuereinnahmen werden noch weiter sinken. Aber die EU wird weiter Geld senden, das sie eigentlich nicht hat. Der Euro ist zur Religion geworden, Merkel zur Päpstin. Im Notfall wird man die Inquisition schicken.

Eigentlich hat nicht Samaras die Wahl gewonnen, sondern Merkel. Das griechische Volk ist den Wahlempfehlungen Deutschlands gefolgt, die sogar in deutschen Zeitungen, notabene auf Griechisch, publiziert wurden. Waren sie doch mit unverhüllten Drohungen unterlegt.

So nimmt das europäische Drama weiter seinen Lauf. Die neuen Akteure aus Spanien und Italien warten schon hinter den Kulissen. Derweil haben die Sozialisten in Frankreich freie Bahn und können ungestört das Geld verteilen, das sie nicht haben. Und während die Deutschen bis siebzig arbeiten müssen und ihre Strassen und Schulen nicht mehr flicken können, machen sich die Franzosen mit sechzig auf in die Hängematte.

Das wird nicht gut gehen. Am Ende wird der Nationalismus in Europa eine neue Blüte erleben und wieder in Konflikte münden.

Foto: © Barbara & Gregor Jungo


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