Grauzone Musik

  • 17. November 2013
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Es gibt in meinem Leben unzählige Dinge, die ich nicht verstehe, kapiere, weiß oder jemals kennen gelernt habe oder sogar werde. Eine große Mitschuld spielt meine schulische Laufbahn. In Bezug auf Musik begann dieses Fiasko in der Grundschule.

Vorher solltet ihr wissen, dass ich jemand bin, der etwas länger manchmal braucht. Ich hing von meinen Auffassungsvermögen immer zurück. In der ersten und zweite Klasse hatte unsere Klassenlehrerin für jeden von uns einen Lesehügel erschaffen, mit Fähnchen oben drauf. Je nachdem wie gut man las wurde man auf ihn positioniert. Auch wenn dieses Papier nur für den Lehrkörper, den Schüler und dessen Eltern war. War es doch ganz schön deprimierend unten am Fuß des Hügels sein Kreuzchen zu haben.

Dann kommt der Musikunterricht in der Grundschule. Wenn man schon eine Niete im Lesen ist, wie soll man es dann noch kapieren Noten zu lesen? Und das mit den Takten verstehen. Ich mogelte mich da durch und auch den Pflichtunterricht mit einem Instrument meisterte ich eher schlecht als recht. Aber ich überlebte es.

Aus irgendeinem Grund ist dieses ganze Drumherum um die Musik für mich nicht logisch genug erschienen. Wenn es etwas gibt, was man nicht kapiert, dann verliert man dadran auch das Interesse. Wäre das deutsche (bayrische, wie auch immer) Bildungssystem nicht so starr, hätte ich vielleicht etwas für mich wertvolleres Lernen können. Anstatt Ala »Mini Playback Show« meinen Mund im Musikunterricht zu bewegen.

Mit 25 Jahren sitz ich nun da und könnte bei der Frage »Was ist deine Lieblingsmusik« das kalte Kotzen kriegen. Vor allem wenn die Antwort »Das was im Radio läuft« nicht gültig ist. Ich bin ein Musik-Soziopath. Ich kann der Musik keine Empathie entgegenbringen. Ich kann nicht einmal Begeisterung für sie entgegenbringen. Sie ist halt da,…

Ich hör Musik, wenn ich Auto fahre. Jedoch in der letzten Zeit höre ich auch einfach nur den leisen Summen des Motors zu. In Kneipen finden ich es ein Unding, wenn die Musik so laut auf gedreht wird, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Das liegt aber auch dadran, dass ich lärmempfindlich bin.

Den Vogel kann man bei mir abschießen, wenn man mich zum Tanzen bringen will. Wenn man keinen Plan davon hat, was ein Takt ist, wie ein Takt geht und so weiter, ist es eine dumme Idee. Vor allem wenn man das Taktgefühl nicht vererbt bekommen hat.
Ich hab das Taktgefühl einer Ananas.

Aus diesen Fakten ergibt sich nicht nur, dass ich kaum Musik höre. Obwohl mir schon einige Songs gefallen. Sondern auch, dass man mich nicht fragt, ob ich mit ausgehen möchte. Weil ich nicht tanze und von Musik keinen Plan hab. Und auch kein großer Fan davon bin.

Den Vorteil aus einer Nicht-Tanzenden-Freundin übersehen sie zumeist. Während sie das Parkett rocken, kann ich auf die Handtaschen und Co. aufpassen. Eine chillige Ecke frei halten oder einen guten Platz am Tresen. Sowie auf die Getränke kann ich natürlich Acht geben.

Vielleicht verschmähen sie meine Gesellschaft auch, weil ich keine Hemmungen davor hab, mir mal Britney Spears zu wünschen.

  • Veröffentlicht in: Egozentrale
  • Schlagwörter: Gedanken

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