Es hat ein paar Tage gedauert… doch nun warnt der der Google-Sprecher für Nordeuropa, Kay Oberbeck, die Befürworter des “Leistungsschutzrechtes”. Dabei denkt er weniger an Google selbst – denn das Unternehmen kann ganz einfach den Stecker für die deutschen Medienhäuser ziehen. Sondern Oberbeck sagt richtig1: “Dieser systemfremde und weltweit beispiellose Eingriff in die Architektur des Internets würde dem Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland schweren Schaden zufügen”
Denn “Google leite pro Minute 100.000 Klicks auf Verlagsseiten weiter, die diese für sich nutzen können” und bei Wegfall eben dieser Klicks würde selbst den großen Online-Portalen die Finanzierung via Werbung (auf deren Seiten, nicht die auf Google!) wegbrechen.
Aber die, die sich ein “Leistungsschutzrecht” wünschen begreifen noch immer nicht, dass sie den Ast bereits absägen, auf dem sie sitzen.
Es gibt aber noch einen ganz anderen Hintergrund, den die Befürworter laut wohl kaum äußern werden: sie erheben den Anspruch darauf, allein die “Wahrheit” verkünden zu dürfen. Denn wer zitiert, kritisiert oft auch. Und diese Stimmen sollen totgeschwiegen werden. Das Netz ist eben nicht so einfach (meinungs-)kontrollierbar sondern oft auch kritisch und oft genug schneller und besser informiert als das, was die großen Verlagshäuser im Sinne (und Auftrag) ihrer Werbekunden von sich geben.
Mir scheint das der wirkliche Grund für die absurde Idee des Leistungsschutzrechtes zu sein.
Nic
- http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article108706781/Google-warnt-Regierung-vor-Milliardenschaeden.html ↩