Goodies im Berufsleben

Sag mir, was du von zu Hause auf dem Bürotisch vermisst, und ich sag dir, wer du bist? Goodies, persönliche Gegenstände also, könnten einiges über Bürokollegen verraten.

Das Foto

Das häufigste Goodie, das auf vielen Schreibtischen steht, ist ein Bilderrahmen, der ein Familienfoto beinhaltet. Meistens mit dem/der Ehepartner/in und den Kindern. Die Familienorientierung ist hier eindeutig zu erkennen. Zu viele solche Fotos mögen allerdings den Eindruck von Unkonzentriertheit vermitteln. Oder von Eskapismus, denn man könnte denken, der Mitarbeiter säße nur krampfhaft am Schreibtisch, um die Familie zu ernähren und wäre am liebsten gar nicht hier.

Der leere Arbeitsplatz

Was ist umgekehrt über Kollegen zu sagen, die überhaupt keine Fotos am Tisch – und auch sonst nicht anderes persönliches – haben? Solche Menschen legen meistens Wert auf einen klaren Fokus bei der Arbeit, sind ehrgeizig und wollen nicht abgelenkt werden. Außerdem schätzen sie eine scharfe Trennung zwischen dem Privatem und Beruflichen, was keineswegs als Geringschätzung des Privaten missverstanden werden sollte. Auf Außenstehende wirken solche Arbeitsplätze allerdings kalt und abweisend.

Nerd-Kram

Dann gibt es noch ein breites Gebiet, das man wohl vorschnell als den „Nerd-Kram“ unter einen Hut stellen kann. Es schließt vor allem Figuren ein – Plüschtiere, Plastikstatuen bekannter Comichelden, Schlüsselanhänger von Disney-Figuren, die am Monitor hängen, und kleine Modelle. Solche Goodies zeigen erst mal nur auf, dass der Arbeitnehmer seinem Platz gerne eine persönliche Note verleihen will. Solange sie damit nicht im Kundenservice (inklusive Beratungsgespräche an diesem Schreibtisch) arbeiten, sollte man das respektieren und ihnen freie Hand bei der Gestaltung lassen. Denn unlängst wies eine Studie der University of Exeter 2010 nach, dass Mitarbeiter mit solchen Freiheiten deutlich produktiver zu Werke gehen.

Ein allgemeiner Vorteil persönlicher Gegenstände am Arbeitsplatz: Es erleichtert den Zugang zu Kollegen. Man wirkt so vertrauter und tauscht sich schneller auch auf persönlicher Ebene aus. Zum Beispiel die Familienfotos: „Ist das Ihr kleiner Sohn? Ist der aber süß!“ Oder man denke an die Goodies, die persönliche Interessen wiederspiegeln: „Spider-Man? Toll, aber eigentlich gefällt mir doch besser…“ Lockerheit ist etwas, was durch persönliche Gegenstände in den Büroalltag eingebracht wird.


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