Godzilla II: King of the Monsters
2Sci-FiEs rummst mal wieder ganz gewaltig auf Mutter Erde. Godzilla ist zurück und diesmal hat er sämtliche Buddies aus den frühen Kaiju-Klassikern mitgebracht: Mothra, Rodan und natürlich den ultra-fiesen dreiköpfigen King Ghidorah. Aber was ein grundsätzlich solides, spaßiges Monster-Filmchen hätte werden können, gerät mal wieder zu einer völlig seelenlosen Materialschlacht.
Gleich vorweg: Wem der düstere US-Godzilla Neustart von 2014 gefallen hat, hat auch diesmal ziemlich gute Chancen zufrieden gestellt zu werden. Alle anderen dürfen vorsichtig Abstand nehmen. Wer nämlich dachte, dass nach dem wesentlich spaßigeren Kong – Skull Island die Zeichen für diese Fortsetzung gut standen, der wird eines Besseren belehrt. Nein, hier wird eindeutig ins gleiche Horn geblasen wie bei Godzilla (2014). Heißt, auch dieser Streifen wirkt wie eine überlange Werbung für das US-Militär finanziert vom Verteidigungsministerium. Denn Krieg und Zerstörung sind ja bekanntlich geil und sexy. In diesem Fall allerdings vor allem laut und hektisch.
Die Actionsequenzen – und der Film besteht beinahe nur aus solchen – sind in Wackeloptik festgehalten. Dazu rummst und blitzt es, dass einem durchaus schlecht werden kann. Erkennen kann man bei dem ganzen Treiben leider nicht allzu oft etwas. Noch dazu sind die Bilder in grau-blau oder wechselweise auch sepiabraun getaucht, was der ganzen Optik einen ekelhaften Anstrich verleiht. Die rudimentären Ansätze von Story sind dann obendrein derart hanebüchen und unglaubwürdig, dass davon ausgegangen werden darf, dass die Drehbuchautoren in Wahrheit Gummimonster sind. Die paar netten epischen Bilder, die der Film in seinen 130 Minuten Spielzeit doch noch schafft hervor zu zaubern, können ihn aber auch nicht mehr vor dem kompletten Absturz bewahren.
Nichts ist hier leicht oder unterhaltsam. Und das ist schließlich das größte Problem des Films: Die unglaublich langweilige Ernsthaftigkeit mit der hier gearbeitet wurde. Unterm Strich ist dann trotzdem nicht mehr herausgekommen als bei jedem weiteren Transformers-Aufguss. Und obendrein unter der Verschwendung der Talente von Vera Farmiga, Kyle Chandler, Millie Bobby Brown, Ken Watanabe, Sally Hawkins etc. Irgendwie will die Hoffnung trotzdem noch nicht ganz sterben, dass das geplante Aufeinandertreffen von Godzilla und King Kong nächstes Jahr doch noch besser werden könnte. Aber Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt.
Regie: Michael Dougherty, Drehbuch: Michael Dougherty, Zach Shields, Darsteller: Kyle Chandler, Vera Farmiga, Millie Bobby Brown, Ken Watanabe, Ziyi Zhang, Sally Hawkins, Charles Dance, Filmlänge: 131 Minuten, Kinostart: 31. 05.2019
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Autor
Benedict ThillSchon als Kind sah er sich am liebsten heimlich Horrorfilme an und hat seitdem einen Schaden weg. Wenn er nicht gerade Schundfilme schaut, schreibt er Theaterstücke für Kinder und Jugendliche, die dann auch regelmäßig aufgeführt werden. Kein Scherz.