gnadenlos

auch die natur hat ihre stimmungsschwankungen und launen und lässt ihnen freien lauf. nur, dass ihre launen verheerende folgen mit sich tragen können, wie vergangene woche bei uns in costa rica der fall war:
am dienstag begann ein seichter regen, wurde intensiver und ging so weit, dass es bis freitag wie aus eimern kübelte. selbst morgens wu
rden wir nicht wie üblich von der sonne aus dem bett geweckt. die wolken hingen tief und der nebel verdeckte die ganze stadt unter ihrer grauen schicht.
am donnerstag in der schule wurde bekannt gegeben, dass im land der n
otstand ausgesprochen wurde. alle schulen waren zu und die strassen schienen so verlassen wie noch nie. unweit von uns entfernt, in einem vorort san josé's, rutschte die hälfte eines berges auf das darunterliegende dorf runter, welches in dreck und schlamm eingedeckt wurde. mehrere tote wurden gefunden, andere werden immer noch vermisst. der regen jedoch war ohne gnade, es schiffte weiter vom himmel runter, flüsse traten über die ufer, brücken hielten dem wasser nicht stand und brachen ein, strassen wurden mit fallenden bäumen und erdklumpen bedeckt und schlammlawinen suchten rücksichtslos ihre wege durch die dörfer.
alles war zu. alles, ausser die humboldt. die humboldt muss schule haben. die humboldt darf keinen tag versäumen, auch wenn das ganze land unter schock steht, den notstand ausspricht und um die verstorbenen trauert. ich schämte mich für die humboldt. sie dachten wohl, dass es genüge, wenn sie die flagge auf halben mast hängen und wir mit den kleinen eine schweigeminute einlegen.
und heute, a
m sonntag, strahlte und lächelte uns die sonne entgegen, so als ob nichts geschehen wäre. unglaublich, wie wir dieser macht ausgeliefert sind.
am wochenende stand eine einweihungsparty eines neuen kollegen auf dem pla
n. ich würde lügen, wenn ich schreiben würde, dass wir uns super amüsiert haben. ich bin es satt, nur immer über die schule zu reden, sich als eine person zu geben, die man nicht ist und lieb zu lächeln, wenn sie mich fragen, wie's mir geht. als ich dann noch eltern und sogar kinder (!) von meiner klasse antraf wusste ich, dass diese party eine der letzten war, an der ich hin ging...
vor lauter sorge konnten wir den sonntag nach der party leider nicht für's ausschlafen ausnützen, da ich mir den kopf zerbrach, wo sich mein portemonnee (oder portemonnaie? oder vielleicht portmone?) aufhalten könnte. seit samstagnachmittag schien sich dieses in luft aufgelöst zu haben. mein zimmer, das ganze haus stellte ich auf den kopf und konnte nichts finden. schon gab ich die hoffnung auf und fragte mich, wo icgnadenlosh hingehen müsste, um eine neue id zu kriegen und wo ich die karte zu stornieren hätte. nahe der verzweiflung schaute elmer und ich doch nochmals in seinem auto nach und kaum öffnete ich die autotür liess ich einen von erleichterung erfüllter schrei los. da lag es, unschuldig zwischen sitz und tür auf mich wartend :-)
auch wenn mein umfeld momentan grau und kalt zu sein scheint - ich fühle mich wie ein glühendes aufsteh-männchen, das die füsse nicht still halten kann. motivert fokusiere ich das nahende ende des schuljahres und renne weiter auf mein ziel zu. ich geniesse kleine dinge, wie die vielen stunden, die ich letzte wochen mit malen verbracht habe, wo man ebenfalls merkt, dass ich in mir drin wieder eine balance herstellen konnte und dass meine augen und seele nach farben, sonne und entspannen schreien. bald ist's so weit!

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