Originaltitel: Counting by 7s
Autor: Holly Goldberg Sloan
Genre: Jugendbuch ab 12 Jahren
Verlag: Hanser
Format: Hardcover, 304 Seiten
ISBN:978-3446245532
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Inhalt:
Willow ist ein besonderes kleines Mädchen – sie liebt die Zahl 7 und züchtet Zitrusfrüchte im Garten, nur was das schließen von Freundschaften betrifft, weiß sie nicht, wie sie es am Besten anstellen sollte.
Eines Tages verunglücken ihre Adoptiveltern bei einem Autounfall, aber Willow gibt deswegen nicht auf, gerade ihre Hochbegabung hilft ihr, diese schwere Zeit zu überstehen und in dieser Schwere, da scheint auch Freundschaft wachsen zu können.
Meine Meinung:
Der Titel spricht an, macht Neugierig und man wird belohnt, teilweise.
Willow ist 11 Jahre alt, für ihr Alter verhält sie sich untypisch, weshalb sie sich auch ziemlich schwer tut, Freunde zu finden. Es macht sie nicht unbedingt traurig, immerhin hat sie ihren Garten, aber doch, sie merkt, dass irgendwas fehlt, wenn sie es auch nicht wirklich benennen kann und dann, dann verliert sie auch noch ihre Adoptiveltern. Über ihre leiblichen Eltern erfährt man nichts, sie sind aber auch nicht wirklich von Bedeutung, weil die Adoption relativ früh stattfand und Willow nur ihre (Adoptiv)-Eltern kennt. Der Verlust ist ein herber und doch, manchmal war ich mir nicht sicher, wie sehr Willow trauert, in den Zeilen habe ich nicht viel davon gelesen. Es war seltsam nüchtern, was vielleicht auf die Hochbegabung zu schließen ist, aber nun ja, ein bisschen mehr Emotion wäre schön gewesen, doch wie gesagt, mir ist nicht klar, war es Stil oder doch einfach nur Abwesenheit davon.
Neben Willow sind die wichtigsten Personen: Dell Duke, Psychologe und Sozialarbeiter, der sich um das Mädchen kümmert und dann Mai, sowie ihr Bruder Quang-ha, die ebenfalls von Dell betreut werden. Gemeinsam ergeben sie ein interessantes Gespann und als Leser weiß man im ersten Moment nicht, wohin die Geschichte einen führen möchte, aber ich denke, es ist ein Weg aus dem Schmerz, der um vieles einfach ist, wenn man Stützen um sich hat, auch wenn man denkt, alleine zurechtzukommen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, wenn auch ein wenig schwierig, wenn Willow über ihre Pflanzen philosophiert oder die Zahl 7 von allen Seiten beleuchtet, dann war über meinem Kopf doch manchmal ein Fragezeichen, aber es ist in Ordnung, somit hat man nur noch mehr das Gefühl, dass das Mädchen wirklich liebt, was ihr Hobby ist. Trotz das man die Leidenschaft spürt, Willow bleibt einen überwiegend fremd, ich konnte nicht ganz mit ihr mitfühlen und wenn ich Emotionen nicht mit einen Protagonisten teilen kann, dann erreicht mich die Geschichte nicht und es bleibt nach dem Lesen eine Leere zurück, weil man eine Freundschaft hätte schließen können, es aber doch nicht funktionierte.
Mit welchen Abschnitt ich im Buch ein wenig hadere: Das Ende.
Ich denke, es ist einfach ein bisschen zu zuckerwatterosa. Die Schwere des Themas wird dadurch irgendwie aus dem Angel gehoben, für mich war es einfach viel zu unrealistisch, weil kaum vorstellbar.
Im Klappentext steht, dass Holly Goldberg Sloan auch für Filme schreibt, meine Neugierde war geweckt und siehe da, einige Filme, die ich wirklich sehr mag, sind aus ihrer Feder (zB.: The big green, Made in america, Angels – Engel gibt es wirklich). „Glück ist eine Gleichung mit 7“ ist ihr erstes Buch und für ein Debüt doch schon sehenswert.
Fazit:
Auch wenn die Emotionen ein wenig auf der Strecke bleiben und mich das Ende nicht unbedingt glücklich stimmt, so ist die Geschichte doch sehr ausgereift und durchaus lesenswert. Man darf gespannt sein, was man von der Autorin noch zu lesen bekommt.