Gleichstellungsbeauftragte und Männer

„Wer etwas für Frauen macht, macht auch etwas für Männer“ so eine Gleichstellungsbeauftragte (nicht die Autorin dieses Textes!) auf einer Fachtagung für Gleichstellungsbeauftragte. Der Umkehrschluss ist ebenfalls richtig: Wer etwas für Männer macht, macht auch etwas für Frauen!

Nur wer nicht in der Lage ist die Dialektik in der Geschlechterfrage  zu erkennen, bezichtigt eine Fachperson für Gleichstellungsarbeit der Einseitigkeit, wenn diese den Perspektivenwechsel auf Männer  übt. „Natürlich hat unsere Arbeit auch Auswirkungen auf Männer“ so eine weitere Gleichstellungsbeauftragte. Wohl war, deshalb müssen wir uns diesen“Auswirkungen“ auch einmal stellen.

„Die Männer laufen uns die Tür ein, ich weiß garnicht wie ich reagieren soll“, so eine andere Kollegin. Ist es in diesem Fall nicht angebracht unbedingt „Erfahrungen mit Männern“ zu sammeln, um diese angemessen und professionell beraten zu können?

„Ich werde oft von Frauen angesprochen ich würde zu viel für Männer machen“, so eine Gleichstellungsbeauftragte, wiederum nicht (!) die Autorin. So, so, da haben also auch andere Fachfrauen für Gleichstellungsarbeit durchaus ein Herz für Männer.

„Wo gibt es denn real geschlechtsbezogene Benachteiligung von Männern?“, fragt sich eine Kollegin und eine weitere meint, „wenn es die gäbe würden Gleichstellungsbeauftragte auch tätig werden“. Hier würde etwas Fortbildung auf einschlägigen Tagungen oder das Lesen ebensolcher Bücher helfen. Man kann aber auch einfach Männern zuhören, sie reden lassen und mit aufrichtiger Anteilnahme und Zugewandheit nachfragen, dann wird man ebenso schnell fündig, wie wenn man diese „Methode“ bei Frauen anwendet.

Also dann: Die Ärmel hochkrempeln und loslegen. Wir wissen es doch schon lange, Männer tragen einen Gefühlspanzer. Sie sind Nieten, wenn es um psychosoziale Themenbereiche geht. Nun steht der „neue Mann“ vor der Bürotür der Gleichstellungsbeauftragten. Er hat seinen Gefühlspanzer etwas gelockert, ihm ist das Herz schwer und er hat kein Männernetzwerk, dem er sich mit seinen seelischen und emotionalen Nöten anvertrauen könnte.

Da ist es nun, das neue Arbeitsfeld für Gleichstellungsbeauftragte und die Forderung „doppeltes Klientel muss zur Verdoppelung der Ressourcen führen“ ist ebenfalls schnell ausgesprochen.

Es könnte also bald wahr werden:

„Frauenbeauftragte“ und „Männerbeauftragter“ arbeiten einträchtig in der Gleichstellungsstelle. Sie wollen die geschlechtsbezogene Benachteiligung von Frauen und Männern aufzeigen und zur Verbesserung beitragen. Sie bemühen sich darum den Dialog der Geschlechter zu verbessern und gehen mit gutem Beispiel voran.

Wie ich ebenfalls hörte gibt es in der Bundesregierung schon eine Anfrage, ob Gleichstellungsbeauftragte denn immer Frauen sein müßten?



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