wenn eine warnung wegen überfrierender nässe (im volksmund=glatteis) herausgegeben wurde, sollte man dringend folgendes beachten (vor allem bei strömendem regen):
1. wenn dein wagen im schneematsch NICHT bergauf fahren kann, gibt man NICHT vollgas wie eine irre und versucht dennoch hochzukommen. Es ist klüger, man akzeptiert das und fährt den wagen rückwärts aus der gefahrenzone, solange das noch GEHT. sonst läuft man gefahr seitlich immer weiter in nur eine richtung abzurutschen, bis man den wagen manövrierunfähig an einen glascontainer gesetzt hat.
das ganze ist besonders dann scheiße, wenn man von einer blödgurke im sportwagen beobachtet wird, der einen süffisant, mit kippe im mundwinkel, aus dem autofenster heraus angrinst wie ein ochsenfrosch, wenn man an ihm vorbeigeht. nachdem man so getan hat, als hätte man absichtlich so geparkt. ich war kurz vor schlumpf.
2. man geht mit seinem hund auch NICHT im wald spazieren, sondern bindet den hund an einem langen strick im garten an und schaut vergnügt zu, wie er im kreis gassi geht. aus dem warmen, trockenen wohnzimmer heraus. sonst kann es passieren, dass man sich selbst in eine manövrierunfähige situation begibt. 2x ausgerutscht und hingeknallt. beim 1. mal das steißbein geprellt. beim 2. mal den noch sauberen rest des körpers inklusive kleidung vollständig mit schneematsch und blätter-erde-schneematsch-gemisch eingesaut. regenschirm dabei zerstört. so aus dem wald rausgekommen.
das sackgesicht saß immer noch im auto. diesmal mit noch breiterem grinsen im gesicht. ich kurz vor zweiter schlumpf-attacke. stattdessen würdevoll an ihm vorbei zum auto geschliddert und festgestellt, dass der rechte hinterreifen leer ist. kurz vor dritter schlumpf-attacke. heftig atmend den wagen tatsächlich in millimeterarbeit von dem container wegbekommen und losgefahren. den hund angebrüllt. dann schlechtes gewissen beklommen, weil er nichts dafür kann. ihn an der roten ampel getröstet und gekuschelt und darüber grünphase verpennt. hupkonzert von hinten. wäre gerne ausgestiegen und hätte denen da hinten mal so richtig bescheid gesagt. stattdessen cool geblieben und mit plattem reifen zur nächsten tanke gefahren.
im strömenden regen versucht, luft in den platten reifen zu bekommen. klatschnass geworden und neuen mantel mit dem saum in eine wasserpfütze gehängt. luft nicht in den reifen bekommen. zuerst passte der luft-verschluss nicht aufs reifenventil, dann kam keine luft raus. auf allen knöpfen der luft-dingsbums-maschine herumgedrückt, bis ERROR im fenster erschien. ganz laut „AAAHHHHHHH, verdammte kacke“ gebrüllt und in die tanke reingelaufen um hilfe zu holen.
das amüsierte gesicht des kfz-typen, der anmarschiert kam, ignoriert. in seinem gesicht stand das klischee blondine (zugematscht) mit BMW weiß nicht, wie luft in den reifen geht in großen lettern geschrieben. hat der gute mann halt heute was zu erzählen. mir doch egal.
3. meine teuren und eher hässlichen camel-boots, die ich mir im november gekauft habe, sind tatsächlich 100 % wasserfest und warm. meine füße waren das einzig trockene, als ich eben nach hause kam. guter kauf.
ich bleibe jetzt zu hause.
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