Worum geht's?
Sicherheitswachmann David Dunn nutzt seinen außergewöhnlichen Spürsinn, um den psychisch gestörten Mörder Kevin Wendell Crumb ausfindig zu machen. Beide landen in einer psychiatrischen Klinik, wo der berüchtigte Elijah Price alias Mr. Glass schon länger sitzt. Die drei Männer werden von Dr. Ellie Staple studiert, weil sie allesamt übernatürliche Fähigkeiten aufzuweisen scheinen.
Wie ist der Film?
Die überraschende Enthüllung am Ende von „ Split" (2017) ist die Voraussetzung, um „Glass" einordnen zu können: M. Night Shyamalan hat seine Filme „ Unbreakable " (2000) und „Split" erzählerisch miteinander verbunden, um schließlich mit „Glass" das Finale einer Trilogie zu präsentieren. Tatsächlich gelingt dem Regisseur/Autor/Produzenten die große Konklusion eines Masterplans, wenn auch mit sympathischem Understatement, das schon die ersten beiden Teile auszeichnete.
„Glass" funktioniert als Superheldenfilm mit Metaebene, gerade passend als Kommentar zu einer Zeit, in der Comicadaptionen das Kino übersättigen. „Unbreakable" deutete das Konzept 19 Jahre zuvor bereits an, ohne den Marvel-Boom ahnen zu können; nur „Split" konzentriert sich als etwas verloren wirkendes Mittelstück mehr auf Horrorelemente. Shyamalan verzichtet in „Glass" jedoch auf einen Zeigefinger und wahrt eine elegante Ambivalenz - der Interpretationsraum bleibt offen, das Übernatürliche in der Geschichte ist nur so präsent wie man es haben will. Teilweise macht gerade das, was nicht passiert, den Mut und die Qualität des Films aus.
James McAvoy gibt wieder Vollgas, genau wie in „Split", nur dass ihm zwangsläufig keine ganz so durchdringende Aura mehr zuteilwird. Denn er teilt sich das Rampenlicht mit dem charismatischen Samuel L. Jackson sowie Bruce Willis, der wieder einmal mit cooler Zurückhaltung glänzt. Die Stars bilden ein spannendes Trio, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten. In zweiter Reihe ist vor allem Sarah Paulson („ American Horror Story ") hervorzuheben. Darüber hinaus kehren diverse (andere) Figuren aus „Unbreakable" und „Split" zurück, sodass „Glass" umso homogener wirkt.
„Glass" ist ein interessant konzipierter, angenehm unaufgeregter Meta- beziehungsweise Anti-Superheldenthriller mit gelungenen Überraschungen. Der runde Abschluss einer exzentrischen Trilogie, wie sie sich wohl nur unabhängige Querköpfe wie Shyamalan leisten können.
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