Wer muss eigentlich vor wem gerettet werden? Es ist nicht leicht, noch eine entschiedene Meinung zur Eurokrise zu haben. Das liegt daran, dass man sich inzwischen zuerst entscheiden muss, ob man noch ‘Informationen’ verarbeiten will oder den analytischen Blick beibehalten, sich von Zahlenspielchen blenden lässt oder hinter die Kulissen schaut. In der Tat eine gewöhnungsbedürftige Situation: Informieren oder denken – beides zusammen geht nicht.
Das liegt daran, dass das Spiel sich selbst erfüllender Prophezeiungen und Erwartungserwartungen denselben Regeln zu folgen scheint wie alles andere an den Finanzmärkten. Es gibt keine Rationalität, sondern bloß noch Stochastik. Wer sie beherrscht, macht Gewinn, die anderen zahlen drauf. Was die plappernden Diskutanten auf allen Kanälen darüber inzwischen völlig verdrängen: Griechenland ist kein Finanzmarkt, Griechenland ist real.
Real Ya
Das Motto der spanischen Leidensgenossen “Democracia Real Ya” heißt nicht nur “echte Demokratie jetzt”, es ist auch ein Ruf der Realität, der realen Menschen hinein in die losgelassene Welt der Zahlenvirtuosen. Hier und jetzt, zum Anfassen. Da ist nichts weg zu definieren oder bilanziell auszugleichen.[...]
http://feynsinn.org/?p=8687
« Gericht hat Verfahren gegen Daimler wegen Verbrechen während der Militärdiktatur in Argentinien zugelassenähnliche Artikel: