Gewerbesteuer bei der richtigen Standortwahl berücksichtigen

An die Gewerbesteuer denken die wenigsten, wenn sie nach einem geeigneten Standort suchen. Obwohl das richtig Geld kosten kann.Die klassischen Faktoren sind die Lage, Miethöhe, Nähe zu Kunden oder Lieferanten und Infrastuktur, nur um ein paar zu nennen. Die Höhe der Gewerbesteuer hängt jedoch davon ab in welcher Gemeinde sich sein Unternehmen befindet. Möchte man z.B. ein Einzelhandelsgeschäft wegen der Lage im Hamburger Stadtzentrum aufmachen, der wird die hohe Gewerbesteuer in Hamburg wohl hinnehmen. Aber ist man räumlich flexibel, z.B. als Handwerker, Internethandel oder Logistikunternehmen, sollte man sich verschiedene Gemeinden im Umkreis anschauen.

Was ist die Gewerbesteuer?

Die Gewerbesteuer ist eine Steuer, die Gewerbetreibende an die Gemeinde zahlen. Sie ist die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden und soll als Umlage für die Nutzung der Infrastruktur verstanden werden. Damit man sich etwas darunter vorstellen kann, es geht dabei hauptsächlich um

  • Energieversorgung
  • Straßennetz
  • Ver- und Entsorgung von Wasser, Müll usw.
  • ggf. auch Bildungseinrichtungen

Jedoch gibt es eine Freigrenze bis zu der Gewerbetreibende von dieser Steuer befreit sind. Diese Freigrenze liegt bei 24.500 € Gewinn. Allerdings greift diese Freigrenze nur bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften. Für Kapitalgesellschaften gibt es diese Freigrenze nicht.

Selbst wenn man der Meinung sein sollte das man diese Grenze wohl nicht erreicht, gründet man ja ein Unternehmen um Geld zu verdienen und früher oder später wird man über diese Grenze kommen. Und dann kann es entscheidend sein wie hoch die Gewerbesteuer ist. Berechnet wird die Gewerbesteuer in dem man den auf voll 100 € abgerundeten Gewinn mal 3,5 %, also 0,035 rechnet und dann mal dem sogenannten Hebesatz der Gemeinde. Diesen Hebesatz kann jede Gemeine selbst festlegen und liegt zwischen 200 % und 490 %.

Hebesatz ist entscheidend

Zwischen 200 % und 490 % liegt eine Menge Spielraum. Als Beispiel: Ein Handwerksbetrieb hat einen jährlichen Gewinn von 65.089 €. Die Berechnung der Gewerbesteuer sieht wie folgt aus:

  1. Abrunden: 65.089 € -> 65.000 €
  2. 65.000 € mal 0,035 = 2.275 €
  3. Szenario 1, Hebesatz 200 %: 2.275 € mal 2 = 4.550 €
  4. Szenario 2, Hebesatz 490 %: 2.275 € mal 4,9 = 11.147,50 €

Der Unterschied kann also eine ganze Menge ausmachen.

„Steueroasen" mit niedrigem Hebesatz

Die Hebesätze liegen im Durchschnitt eigentlich alle um die 350 % bis 400 %, aber es gibt doch schon einige „Steueroasen" im Umland von Großstädten. Hier einige Beispiele:

  1. In München liegt der Hebesatz bei 490 %, aber in Unterhaching (19 km Entfernung) liegt er nur bei 295 %.
  2. In Heidelberg liegt der Hebesatz bei 400 %, aber in Walldorf (12 km Entfernung) liegt er nur bei 265 %.
  3. In Lübeck liegt der Hebesatz bei 430 %, aber in Bäk (22 km Entfernung) liegt er nur bei 290 %.

Man sieht also schon das es möglich ist eine Steueroase zu finden und sollte man räumlich mehr oder weniger unabhängig zu sein, sollte man einen Umzug schon in Betracht ziehen.

Der der Webseite vom Statistischen Bundesamt kann man sich eine aktuelle Excel-Tabelle herunter laden in der alle Bundesländer mit Ihren Gemeinden und jeweiligem Hebesatz aufgelistet sind.


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