Gewalt im Internet ist kein Kavaliersdelikt!

Am 11. Februar ist Safer Internet Day. Unter dem Motto „Together for a better internet“ ruft die Europäische Kommission jährlich zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit auf. Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche – für den deutschsprachigen Raum finden diese, aber auch ihre Eltern sowie Pädagog*innen unter www.klicksafe.de umfangreiche Informationen und Hilfestellungen.

Insbesondere Mädchen, aber auch Frauen jeden Alters, sind von Gewalt im Internet betroffen. So zeigen Forschungen, dass jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens eine Form von Gewalt erlebt. Jede zehnte Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form der Gewalt im Internet erfahren. Die Bandbreite reicht von „Cyber-Stalking“ über Rache-Pornografie (intime Fotos/Videos einer Person, die von deren Expartnerin veröffentlicht werden), geschlechtsspezifischen Beleidigungen und Belästigungen, „slut-shaming“ (Unterstellung, eine „Schlampe“ zu sein), ungebetene Pornografie, „Sextorsion“ (eine Form der Erpressung), Vergewaltigungs-und Todesdrohungen, „Doxing“ (Veröffentlichung von persönlichen Informationen als Aufruf zur Belästigung) bis hin zu elektronisch ermöglichtem Menschenhandel.

Auch Männer sind hiervon betroffen, doch bei Weitem nicht so häufig wie Frauen und Mädchen. Eine Studie des Pew Research Centers zeigte, dass die meisten Belästigungen im Internet über soziale Medien stattfinden und Frauen doppelt so häufig darunter leiden müssen. Über die Hälfte der Frauen zwischen 18 und 29 hat bspw. angegeben, dass ihnen sexuell eindeutige Bilder ohne Zustimmung geschickt wurden. Doch auch unangemessene oder beleidigende Annäherungsversuche in sozialen Netzwerken oder Chaträumen sowie die Androhung von körperlicher oder sexueller Gewalt oder Beschimpfung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung gehören in diese Kategorie.
Nicht weniger harmlos ist das sogenannte „Cyber-Stalking“. Hierbei handelt es sich um wiederholte Zwischenfälle per E-Mail, Textnachricht oder Ähnlichem, die das Sicherheitsgefühl des Opfers untergraben und Verzweiflung, Furcht oder Angst hervorrufen können.

Bei diesen Vergehen handelt es sich um Straftaten! Wer betroffen ist, sollte sich keinesfalls einreden (lassen), dass das „doch nicht so schlimm“ oder man selbst „nur etwas empfindlich“ sei oder es gar „selbst provoziert“ hätte. Betroffene Mädchen und Frauen, aber auch Angehörige und Freund*innen können sich an das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ (Tel. 08000 116 016) wenden. Dort erhalten sie auch Informationen zu Online-Beratungsangeboten und Unterstützungseinrichtungen vor Ort.

Außerdem: Vorbeugen ist nicht immer möglich, doch ein Blick in die Privatsphäreeinstellungen der genutzten sozialen Medien und Internetseiten lohnt sich. Hier findet sich auch ein Leitfaden mit weiteren Tipps, wie man digitaler Gewalt entgegenwirken kann.

Hanna Bludau, ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hardegsen
Artikel erstmals veröffentlicht im Hardegser Stadtgeflüster 02/2020


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