Sekundäre Pflanzenstoffe- Vitalstoff Nr. 21 der “GET YOUR MICROS IN”-KAMPAGNE. Kohlenhydrate, Fette & Protein kennt ja eh jeder! Und die Mikronährstoffe? Ein ziemliches Vitamin und Mineralstoff-Wirrwarr oder? Pro Kalendertürchen wird ein Vitamin oder Mineralstoff vorgestellt. So hast du nach 24 Tagen den übelsten Überblick über dein Mikronährtstoffbedarf. Betrachte diesen Artikel als Einstieg in das durchaus umfangreiche Thema der Mikronährstoffe in unserer täglichen Ernährung. Die wichtigsten Fakten für “to go” kannst du dir hier jetzt schon einmal abholen. Und los.
*** Sekundäre Pflanzenstoffe – ! ***
Sekundäre Pflanzenstoffe? Was ist das denn jetzt schon wieder für ein Quark fragst du dich? Gestern schon so ausgefallende Namen wie Aminosäuren, davor Omega-3 Säuren?! – okay okay alles der Reihe nach. Gemeinhin bekannt, sind ja meist die Ballaststoffe. Sie gehören nämlich auch irgendwie zu den sekundären Pflanzenstoffen. Wahrscheinlich hast du sie unbewusst also schon durch Getreideprodukte und Gemüse aufgenommen. Oftmals wird ja auch damit geworben: „Ballaststoffe halten länger satt, machen dich gesund. Halten dich fit.“
Aha! – gleich so viele positive Eigenschaften? Aber wie geht das eigentlich? Und gibt es noch mehr Pflanzenstoffe außer Ballaststoffe??
Ein klares JA. Die genaue Zahl kann ich dir leider nicht nennen. Vermutlich sind mehr als 50.000. Entgegen der weithin bekannten Funktion der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße wurden die sekundären Pflanzenstoffe bisher wohl nur zu einem geringen Prozentsatz erforscht.
Der Wortlaut führt einen etwas in die Irre. Denn sekundäre Pflanzenstoffe sind keineswegs nur zweitrangig wichtig. Sie sind essentiell für uns! Dank ihnen können wir erst so richtig unser Essen verstoffwechseln und die vielseitigen positiven Eigenschaften der Mineralstoffe & Vitamine nutzen. Im Grunde geht es eigentlich um die in den Pflanzen verkommenen Farbstoffe. Ihnen werden sogar pharmakologische Wirkungen nachgesagt.
Beim „Französischen Paradoxon“ handelt es sich um Studien bei denen nachgewiesen wurde, dass die in Rotwein und Olivenöl enthaltenden sek. Pflanzenstoffe etwa Flavonoide vor Krebs und Arteriosklerose schützen können.
Zudem können die sek. Pflanzenstoffe auch das…
- Vervielfachen die antioxidative Wirkung von Vitaminen
- Unterstützen somit das Immunsystem
- Und wirken vorbeugend gegen Krebserkrankungen
Wie decke ich meinen Tagesbedarf?
Die bisher identifizierten Pflanzenstoffe lassen sich wiederum in Gruppen einteilen. Die vollständige Liste sei an dieser Stelle unberücksichtigt. Jedoch glaube ich, dass es durchaus von Vorteil sein kann, möglichst viele Lebensmittel zu kennen, die die unterschiedlichsten sekundären Pflanzenstoffe beinhalten. Siehe dazu die folgende Einteilung:
Beta-Karotin & CarotinoideKarotten, Tomaten, Aprikosen, Hagebutten, Spinat, Rote Beete, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, Feldsalat, Mangold, Honigmelone, Mango, Kiwi, Khaki, Kürbis und viele mehr
Phenole, Polyphenole, Flavonoide, Catechine
Schwarzer Tee, Grüner Tee, Kakao, Rotwein, roter Traubensaft, Olivenöl, farbige Gemüse und Obst
Anthocyane
Heidelbeeren, schwarze Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Rotkohl und viele mehr
Nahrungsmittel mit hohen Werten an sekundären Pflanzenstoffen (Konopka 2012, . 104)
Diese Liste an natürlichen Lebensmittel soll dir helfen, deinen täglichen Bedarf an sekundären Pflanzenstoffen ausreichend zu decken. Sag dem Vitaminmangel den Kampf an!
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat dafür den griffigen Slogan „Obst& Gemüse – Five aday“ erfunden. Sprich bis zu fünfmal am Tag Obst und Gemüse und diese möglichst natürlich und unbearbeitet zu konsumieren.
Sekundären Pflanzenstoffe? Das ist uns zu langweilig – Superfoods-Erfindung
Superfoods – ich habe das Gefühl, dass z.Z. sehr viele Leute versuchen damit möglich viel Geld zu verdienen. „Superfood“, klar das klingt nach Superkräften und irgendwie impliziert es Gesundheit und Fitness. Mal abgesehen von der Idee, Leuten neue Möglichkeiten für einen gesund Lifestyle aufzuzeigen, sehen manche Anbieter solcher „Superfoods“ für mich eher ein farbenbuntes Marketingorcherster aus. “Alle Ihre Vitamine und Vitalstoffe in 30 Sekunden oder weniger”. Oder noch besser: “Schnell bestellen Sie jetzt! Solange der Vorrat reicht!”.
Ja klar, das Prinzip der Knappheit geht immer. Natürlich in diesem Fall künstlich erzeugt. Oh, welch ein Widerspruch von mir…
Egal!
Selbst wenn Studien zeigen, dass solche „Greens“ durchaus gesundheitsfördernde Effekte besitzen, bleibt die Frage, inwieweit diese für Breitensportler überhaupt messbare Auswirkungen haben und ob natürliche Lebensmittel nicht doch effektiver (weil natürlicher) sind. Das muss jeder selbst entscheiden. Die Wissenschaft ist sich hier nicht einig. Es gibt solche und jene Studien. Man findet immer auch das was man sucht. Wenn du deinen Standpunkt untermauern willst, wirst du auf beiden Seiten Argumente finden.
Dabei musst du gar nicht teure synthetische Produkte kaufen. Dank der omnipräsenten Reichweite des Internets, kannst du dir das Wissen um die Superfoods fast kostenlos holen. Zum Beispiel hier , da und unbedingt auch hier!
Wenn du das Ganze noch ein wenig detaillierter erfahren möchtest, empfehle ich dir das Buch „Grün essen! Für nochmehr Rezeptideen kannst du auch bei Die 50 besten Superfoods reinlesen.
Sportler benötigen (noch) mehr von diesem grünen Powerzeug!
So sieht’s aus. Aufgrund der in Folge starker körperlicher Aktivität freiwerdenden freien Sauerstoffradikalen im Körper, erhöht sich automatisch des Sportlers Hunger an antioxidativen Schutz. Jene antioxidative Wirkungen , z.B. von Pantothensäure, Vitamin E oder auch Vitamin A wirken erst dann in ihrer vollen Wirkungsweise, wenn sekundäre Pflanzenstoffe am Start sind. Beispielsweise macht es wenig Sinn hochdosierte Vitmainpräparate zu zu führen, wenn diese ohne zusätzliche Plfanzennstoffe beinhalten.
In der Natur ist es nicht anders!
Stell dir mal natürliche Lebensmittel wie Äpfel, Tomaten oder Kräuter vor. Hier isst man ja auch nicht nur ein Lebsnmittel, dass Energie und genau 1 isolierten Vitaltoff enthält. Vielmehr beinhalten Äpfel viele Mineralien, Vitmain C und eben auch eine ganze Menge an sekundären Plfanzensotffen. You know!?
Deshalb der Tipp: Wenn du darüber nachdecknst Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren, informiere dich bei deiner Recherche unbedingt darüber, ob pflanzliche Zusatzstoffe verwendet wurden. Oftmals versprechen preisgünstige Präparate aus Discountern und Drogerie „den heiligen Grahl“. Der einzige tatsächliche Effekt ist dann meist, dass sie dir höchstens “den Urin teuer machen”…
Deshalb glaube nicht alles was du liest! Hinterfrage ruhig vieles. Auch diesen Beitrag
Morgen ►►► #22 Vitalstoff: Vitamin C – Riesen Hype, berechtigt! Und trotzdem unterschätzt…
“Wichtig ist, dass wir nie aufhören zu fragen” – Albert Einstein
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Quellen u.a.
Examine.com
Weitereführende Literatur:
P. Konopka (2012): Sporternährung – Grundlagen, Ernährungsstrategien, Leistungsförderung.
Volpe SL. (2007): Micronutrient requirements for athletes. Clin Sports Med, 2007; 26 (1):119
Gröber U. (2009): Metabolic Tuning statt Doping. Mikronährstoffe im Sport. Hirzel Verlag.
Leitzmann C. et al (2009): Ernährung in Prävention und Therapie., 3. Aufl.
L. M. Jacob (2013): Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts: Die effektivsten Maßnahmen zur Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten