Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Mercedes fahren ist einfach total uncool. Aber der Mercedes SLS AMG wäre wirklich auch etwas für mich, wie kriege ich ihn über den Atlantik? Zu teuer. Ich mag Autos. Natürlich kann ich nicht gerade mit meinen Kenntnissen bei Spassmobilen prahlen. Für mich gibt’s neue Autos, alte Autos, sportliche Autos, unsportliche Autos, Autos für Familien, Autos für alleinstehende, Autos für Banker, Autos für Ausländer und Autos um des Autos willen. Natürlich sind da die vielen Marken, japanische, deutsche, amerikanische, indische, italienische, französische, schwedische, doch wer weiss am Ende genau wie diese aktientechnisch wirklich verbandelt waren. Im dümmsten Fall kauft man eine deutsche Marke und darunter versteckt sich die amerikanischste aller Motorenseelen, sozusagen ein Wolf im Schafspelz. Als Auftragsmörder muss man oft beobachten, doch mit einem Sportwagen erweckt der Beobachtende viel zu viel Aufmerksamkeit. Natürlich muss der Wagen an die Umgebung angepasst sein, denn es ist genauso auffällig, wenn man mit einem verbeulten Mazda vor einer Villa parkiert, wie es auch auffällig ist mit einem glänzenden Jaguar im Ghetto herumzukurven. Wobei zu günstige Wagen auch dort auffällig sind, wenn sie nicht gerade verrostet sind. Niemand fährt im Ghetto eine Familienkutsche, ausser er transportiert dort drin auch wirklich Kinder. Ich kenne mich nicht mit Motoren aus, aber ich kann in Magazinen Autos ansehen und entscheiden, welches davon wohl in verschiedenen Situationen passt. Das gute ist, dass ich jetzt endlich ein richtiges Ziel habe. Zuerst töte ich mein Ziel und dann klaue ich ihm auch noch den Wagen. Den schönen Mercedes.
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