Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Die Verletzung hat mich stärker geschwächt als ich nach dem ersten Aufwachen gedacht hätte, drei Tage habe ich mehr geschlafen als nachgedacht. Ausweglos präsentiert sich die Lage. Zwei Mal wollte der Polizist ein Verhör führen, dummerweise war ich immer ganz schwächlich und die Ärzte liessen kein Verhör zu. Heute kann ich ein nettes Gespräch unter vier Augen aber nicht mehr abwenden. Ich sitze im Bett, auf einem Holzstuhl hat der Uniformierte Platz genommen, in der Hand ein Kugelschreiber, auf den Knien liegt der Notizblock. „Herr Stieglitz, mein Name ist Magnus Eggenvald von der Osloer Polizei, verstehen Sie Norwegisch oder müssen wir Englisch sprechen?“ Du hast bereits auf Englisch begonnen, dann ändern wir das jetzt nicht mehr, ausserdem verstehe ich kein Norwegisch. „Englisch, bitte.“ „In Ordnung. Herr Stieglitz, Sie haben eine Wohnung an der Henrik Ibsen Gate eine Wohnung gemietet und wurden Montagnachts von einem Nachbarn verletzt gefunden. Ebenfalls entdeckte die Polizei eine weibliche Leiche. Können Sie mir sagen, was da los war?“ Kann ich natürlich niemals, zumindest nicht die Wahrheit, doch was würden die mir glauben? „Ich wurde überfallen und angeschossen, ich weiss nicht wer die Frau war.“ „Warum hatten Sie ein Waffe, Herr Stieglitz?“ „Weil ich mich vor Überfällen schützen wollte. Nur deshalb habe ich überlebt.“ Hätte ich eine Waffe, ich würde sofort schiessen. „Gut, das wäre es fürs Erste gewesen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit werden Sie vorläufig unter Polizeischutz gestellt, ausserdem sollten Sie sich einen Anwalt organisieren.“ Ganz toll, ganz toll, das versaut mir jetzt total den Tag. Diese Geschichte kauft mir niemand ab. Ich muss hier raus. Verschwinden gehört zu den elementaren Techniken eines Auftragsmörders, kämpfen, töten, verschwinden und dank starken Schmerzmitteln schaffe ich das auch mit dem verletzten Bein. Ich klingle nach der Schwester, doch ein wenig ansehnlicher Pfleger erscheint. „Ich habe solche Schmerzen…“ Leidender Ausdruck auf das Gesicht gezaubert und ich hoffe du wirst Mitleid haben. „Gut, ich denke ich darf Ihnen bei starken Schmerzen etwas mehr Medikamente verabreichen.“ „Danke.“ Ich hoffe ich werde dadurch nicht schläfrig. Kurz nachdem der Pfleger aus dem Zimmer verschwindet, stehe ich langsam aufzustehen. Sie sind schwach, sehr schwach, ich muss mich am Bettgestell festhalten. Reiss dich zusammen, bekleidet in einem hinten geöffneten Patientenkittel, gehe ich vorsichtig zur gläsernen Tür. Davor steht ein unaufmerksamer Polizist. Leise muss ich sein und vorsichtig. Mittlerweile schlagen sich meine Beine wieder besser, langsam öffne ich die Tür, packe den Polizisten, schlage ihm gegen die Schläfe und ziehe den jungen Mann zurück in den Raum. Schnell verlasse ich das Krankenhauszimmer und stolpere über die Nottreppe in die Dunkelheit.
Ende Teil 1
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