30. JULI 1914
Um 15 Uhr billigt der russische Zar Nikolaus II. die Generalmobilmachung in Russland. Am Abend des Vortages hatte er bereits eine Teilmobilmachung angeordnet.
Am frühen Morgen wird die deutsche Regierung in Berlin über die ablehnende britische Haltung zu der vom Deutschen Reich gewünschten Neutralitätszusage für den Kriegsfall informiert. Der britische Standpunkt bewirkt einen vorübergehenden Kurswechsel in der Taktik der deutschen Regierung.
Die seit fünf Tagen anhaltenden öffentlichen Proteste sozialdemokratischer Arbeiter in Berlin münden in einer Großdemonstration im Berliner Stadtzentrum.
Die politische und militärische Führung Österreich-Ungarns legt in Wien die Generalmobilmachung für den 1. August fest. Sie verfolgt damit – trotz taktisch motivierter Einwände der deutschen Regierung – ihren Kriegskurs mit unverminderter Härte weiter.
30. JULI 1964
Die nordvietnamesischen Inseln Hon Ngu und Hon Mo werden von Kriegsschiffen der US-amerikanischen und der südvietnamesischen Flotte beschossen.
30. JULI 1989
In einem Referendum in Chile sprechen sich über 85% der Wahlberechtigten für eine Verfassungsreform aus, die als ein weiterer Schritt zur Demokratisierung gilt.
Der Oberste Sowjet von Lettland verabschiedet eine Deklaration über die staatliche Souveränität. Danach müssen alle von Moskau erlassenen Gesetze auch von lettischen Organen ratifiziert werden.
Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ist erstmals seit 1983 kein deutscher Rennfahrer am Start. Sieger wird Ayrton Senna (Brasilien) vor dem Franzosen Alain Prost, beide auf McLaren-Honda.
In Moskau wird die erste innerparteiliche Oppositionsgruppe ins Leben gerufen. Bei der Wahl des fünfköpfigen Präsidiums, dem auch Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow angehört, erhält der Radikalreformer Boris Jelzin die meisten Stimmen. Der Gruppe gehören bislang etwa 400 Abgeordnete des Volksdeputiertenkongresses und 90 des Obersten Sowjet an.