Schulungszentrum: An dieser Spritzgussmaschine von Gerresheimer sollen künftig Kunststoffmechaniker in Kooperation mit der Berufsschule im tschechischen Domažlice ausgebildet werden. Foto: ce-press
Deutscher Hersteller von Pharma-Produkten verdoppelt Produktionsfläche am Standort Horsovský Týn – etwa 75 neue Arbeitsplätze
Horsovský Týn (ce-press - internet-zeitung) – Die Gerresheimer AG, einer der weltweit führenden Zulieferer der Pharma-Industrie, investiert rund 12 Millionen Euro in den Ausbau ihres Standorts im tschechischen Horsovský Týn. Derzeit wird die Produktionsfläche mit dem Bau einer neuen Werkshalle auf dann circa 10.000 Quadratmeter verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeiter soll von aktuell etwa 375 auf rund 450 steigen. Am Standort Horsovský Týn produziert das Unternehmen mit hochmodernen Spritzgussmaschinen unter anderem Medizinprodukte wie Spritzhilfen für Diabetiker und Inhalatoren für Asthmatiker. Mit dem Ausbau des tschechischen Werks reagiert Gerresheimer auf die zunehmende Bedeutung der Behandlung dieser chronischen Krankheiten. „Unserem Werk in Tschechien kommt dabei eine tragende Rolle zu, da es einer unser modernsten Produktionsstandorte für medizinische Kunststoffsysteme ist“, sagt Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG.
„Wir wollen weiter wachsen“, sagt auch Helmut Schweiger, Leiter des tschechischen Werks von Gerresheimer. Um genügend Fachkräfte für den expandierenden Standort zu gewinnen, geht das Unternehmen neue Wege in der Ausbildung. In einem bisher einzigartigen Modell-Projekt will der Betrieb den Facharbeiter-Nachwuchs künftig gemeinsam mit der Berufsschule Domažlice ausbilden. Zum ersten Mal wird damit das in Deutschland bewährte Prinzip der dualen Ausbildungspartnerschaft zwischen Unternehmen und Berufsschulen auch in Tschechien umgesetzt. In einem eigenen Schulungszentrum bei Gerresheimer können die angehenden Kunststoffmechaniker an einer Spritzgussmaschine ganz praktisch lernen, wie man beispielsweise einen Insulin-Pen für Diabetiker in die richtige Form bringt. „Die Schüler sollen erleben, dass das ein attraktiver Beruf ist“, sagt Helmut Schweiger.
Für die theoretische Ausbildung wurde das Fach Kunststoffmechanik extra an der Berufsschule Domažlice eingeführt. Das Curriculum hat die Schule gemeinsam mit Gerresheimer entwickelt. Fachliche Unterstützung kam auch von den Berufsschulen Rehau und Hof, die auf bayerischer Seite den Nachwuchs in den Kunststoffberufen ausbilden. „Wir können unsere Attraktivität deutlich steigern“, sagt Zdeňka Buršíková, Rektorin der Berufsschule Domažlice. Auch die Initiative „Wir sind Europa!“, ein von der Europäischen Union gefördertes, gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammer Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und der Bezirkswirtschaftskammer Pilsen, hat viel Unterstützung beim Anschub des neuen Ausbildungsmodells geleistet.
Mehr Informationen zur Ausbildung als Kunststoffmechaniker: Telefon: 373 726-111, E-Mail: info - [email protected]
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Autor des Artikels : urzeit
Zum Original-ArtikelErnst Probst ist Autor von mehr als 100 Büchern, Taschenbüchern, Broschüren, Museumsführern und E-Books