Im Anbetracht des großen Interesse der beiden letzten Posts, habe ich mich entschlossen, noch einen weiteren teil dazuzugeben.
Die Geschehnisse beobachten.
Es ist eine grundsätzliche Empfehlung und ein guter Übungsbeginn, die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein auf das zu richten, was gerade geschieht. Ohne dass du die Vorstellung hast, du musst es jetzt geschehen lassen, dass du es beobachten kannst. Es geschieht ganz einfach. Ganz ohne die Vorstellung, was dort kommen soll, in deiner Aufmerksamkeit nach innen gerichtet, das beobachten was dann in Bewegung gerät, kann einen großen Unterschied in der eigenen Wahrnehmung ausmachen. In der Wahrnehmung was du bist.
Man kann einerseits sagen, dass dies ein Nebeneffekt ist, oder aber auch genau so gut, dass es das Wesentliche ist von dem was jetzt geschieht.
Es sind nicht äußeren Vorgänge, nicht die äußeren dramatischen Bewegungen, die so eine große Bedeutung in dieser Zeit haben. Es ist das sich verändernde Bewusstsein. Das Erkennen, das das was jetzt geschieht, mit einer hohen Dynamik, ganz jenseits deiner eigenen Vorstellung und Absichten geschieht.
Das kannst du auf unterschiedliche Art und Weise auch beobachten. Wenn du siehst, wie auf einmal Geschehnisse in der Ukraine Millionen von Menschen treffen, ganz ohne deren eigenen Pläne, ganz ohne deren eigenen Absichten, dann kannst du das dort genau so beobachten, wie in der Mikroebene deiner eigenen Geschichte. Deine Geschichte, in der vieles andres geplant war, vieles anders gedacht war. Vieles ganz anders gekommen ist, als wir es beabsichtigt haben. Und dass das, was dort geschieht, in einer sich verändernden Qualität ausdrückt. Man könnte sagen, das Drehbuch des Lebens hat ein anderes Kapitel aufgeschlagen. Es kommen Dinge in Bewegung, die jetzt ganz stark aus dieser illusionären Vorstellung von Kontrolle herausführen.
Von einer Kontrolle, die uns gleichzeitig auch noch die Vorstellung vermittelt, dass wir selber, in allen Aspekten des Lebens, der Schmied unseres eigenen Schicksals seien.
Dass du vieles richtig und noch mehr falsch machen könntest.
Dass du anders sein müsstest.
Dass du im Unfrieden bist mit dem was ist.
Wir können spüren, dass unsere eigene Energie unsere eigen Motivation, was uns bisher in Gang gehalten hat, insbesondere in den Aspekten nachlässt, in dem es darum geht, etwas innerhalb des Systems erreichen zu wollen.
Besser funktionieren zu wollen.
Ein bestimmtes Bild, ein bestimmtes Image nach außen transportieren zu wollen.
All das kostet immer mehr Aufwand. Es liegt daran, dass dies etwas zu tiefst unnatürliches ist. Dass die Voraussetzung, dass dieses Modell so glaubhaft in die Welt zu bringen, ein unzufrieden sein und ein im Kampf sein mit der eigenen Existenz braucht.
Es braucht die Vorstellung, dass etwas ganz anders sein müsste. Es braucht die Vorstellung, dass du noch nicht so bist wie du sein musst, um dich auf diese Art und Weise in Bewegung zu halten.
Genau das erschöpft sich immer mehr.
Durch die Stärkung der Gewohnheit der Achtsamkeit, gewinnst du die innere Stabilität, dass du das Gefühl des Fels in der Brandung hast.