Hallo zusammen!
Es war die letzten Tage ein wenig still hier, aber ich habe mich am Wochenende und gestern noch über sämtliche Kleiderschränke hergemacht, um ein wenig was bei Ebay reinzustelllen und ein paar Cent zu verdienen ;o) Das hat echt geschlagene zwei Tage in Anspruch genommen und wir sind immer noch nicht fertig! Deshalb gibt´s den wöchentlichen Nachschubpost dieses Mal außerplanmäßig am Sonntag und zwar in doppelter Ausführung, also quasi die Zusammenfassung von zwei Wochen!
Heute dann erstmal eine Rezi. Dieses Buch hat mich durch seine Inhaltsbeschreibung sehr neugierig gemacht, letztendlich war es nicht ganz so mein Fall, aber ich betrachte diese Geschichte ja aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen und denke, dass man mit diesem Buch auch Jungs im Alter von 11 bis 13 Jahren durchaus mal zum Lesen bringen könnte!
Eckdaten
Titel: Zwischenwelten Autor: Mariette Aerts Originaltitel: Level und Levens Format: eBook, ca. 348 Seiten Verlag: Baumhaus; e-Ausgabe vom Juni 2012 ISBN: 9783833901270 Euro (D): 9.99 bei Amazon
Cover und Aufmachung
Das Cover war mit Sicherheit auch ein Grund, warum dieses Buch gleich nach Entdeckung bei mir auf die Wunschliste gewandert ist. Denn das sieht einfach nur richtig cool aus und macht sehr viel Lust aufs Lesen! Innen drin werden die (sehr wenigen) Kapitelanfänge auch recht schön mit Tintenklecksen und Co. verziert. Insgesamt also eine sehr ansprechende Gestaltung!
Inhalt
Tio kann diesen Trick seit vielen Jahren. Eines Abends zeigt er ihn seiner Freundin Ayse, zeigt ihr, wie man durch eine schwarze Box in ein buntes Zirkuszelt gelangen kann. Doch diesmal ist alles anders, die Kinder kommen in eine fremde Welt, in die Welt eines Computerspiels, wo sie mitten im Krieg zwischen zwei Völkern landen. Sie lösen Aufgaben und können bei jedem neuen Besuch in ein neues Level einer früheren Zeitebene, so erleben sie die Geschichte rückwärts bis in eine Zeit, in der die beiden Völker noch gut miteinander auskamen. Verwunderlich ist nur: Die Menschen in dieser Welt erscheinen wie Avatare. Und es bleibt die Frage: Ist das alles nur ein Computerspiel oder etwa Realität? (amazon.de)
Meine Meinung
Es ist ein einfacher Zaubertrick, mit dem Tio die dahergelaufene Ayse ein wenig beeindrucken will. Doch als die beiden durch die Kiste steigen, kommen sie in einer seltsamen Welt wieder heraus. Langsam finden sie heraus, was es mit diesem Ort auf sich hat und warum die Dinge so sind, wie sie sind.
Mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht, da ich nicht nur gerne Jugendbücher lese sondern auch leidenschaftliche Gamerin bin. Was gibt es also Schöneres, als ein Buch, welches sich um ein scheinbares Computerspiel dreht? Leider ist die Umsetzung dieser Idee nur mittelmäßig und nicht in allen Bereichen überzeugend gelungen.
Die beiden Protagonisten Tio und Ayse landen erst völlig ahnungslos in dieser "Zwischenwelt" und finden dann im Laufe des Buches heraus, was dort eigentlich vor sich geht. Das Ganze passiert in verschiedenen "Levels", die die beiden gemeinsam erkunden und in denen sich die Welt jedes Mal drastisch verändert hat. Sie müssen Aufgaben lösen und schon um ihrer eigenen Neugier Willen, herausfinden, warum die Dinge so und nicht anders ihren Lauf nehmen. Das Ganze könnte wirklich sehr unterhaltsam und spannend sein, leider läuft das Buch nach einem Schema F ab, nur selten passiert mal etwas anderes wie diese Reihenfolge: die beiden erkunden die Welt, geraten in Schwierigkeiten und können sich wieder befreien - das wiederholt sich mit kleinen Auflockerungen bis zum Schluss.
Ich habe schon einige Jugendbücher gelesen und war immer der Meinung, dass man dieses Genre auch als Erwachsener noch gut lesen kann. Hier möchte ich aber eine ganz klare Empfehlung nur für die Zielgruppe aussprechen. Der Schreibstil ist einfach gehalten und auch die Charaktere wirken eher naiv bzw. recht jung, eben der Zielgruppe entsprechend. Es ist nicht so, dass das Buch im Ganzen schlecht ist, aber es ist definitiv so, dass ein Kind bzw. Jugendlicher durch diese Geschichte wohl einfach mehr begeistert und überrascht werden kann.
Sehr positiv fand ich dann aber auch den tieferen Sinn in der Sache. Es gibt durchs ganze Buch hinweg Seitenhiebe darauf und am Ende kommt das Problem durch eine Überlegung Ayses sehr schön und altersgerecht aufgearbeitet zum Vorschein: Krieg, seine Folgen und die Frage nach dem Warum.
Wie gesagt, die Charaktere sind sehr kindlich und stürzen von einer Tollpatschigkeit in die nächste. Da sie so sehr jung wirken, war es für mich auch schwierig, mich überhaupt mit ihnen anzufreunden. Das wird einem Gleichaltrigen sicherlich besser gelingen.
Was nun die Computerspiel-Thematik betrifft, bin ich allerdings doch ein wenig enttäuscht. Denn bis auf, dass es Levels und auch andere Spieler gibt, erinnert kaum etwas daran. Schade!
Insgesamt möchte ich aber trotzdem eine Empfehlung für Jugendliche im Zielgruppenalter aussprechen, da ich mir vorstellen könnte, dass es für sie weitaus spannender ist. Vor allem bin ich der Meinung, dass man mit diesem Buch durchaus auch Jungs zum Lesen bewegen könnte.
Bewertung
Das ist das erste Jugendbuch, für das ich mich zu alt fühle, hier ist die Zielgruppe wesentlich besser bedient. Es arbeitet ein sehr schwieriges Thema altersgerecht auf, allerdings ist von einem Computerspiel nicht viel zu sehen.
Gute 3 Punkte