Gelesen: Sturz der Titanen von Ken Follett

Hallo meine lieben Leser!
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe es endlich geschafft, mein erstes, im Oktober gelesenes, Buch zu rezensieren *mir selbst auf die Schulter klopf* ;o) Hat von Euch heute Vormittag jemand zufällig die Live-Übertragung der Pressekonferenz mit Ken Follett von der FBM12 gesehen? Ich muss ja sagen, dass Herr Follett unglaublich sympathisch rüber gekommen ist und dank Lovelybooks und Twitter hat er mir sogar eine Frage beantworten können :o) Jetzt habe ich natürlich riesige Lust auf  "Winter der Welt", den zweiten Teil der Jahrhundertsaga, aber dazu muss ich auch ehrlich sagen, dass der Preis von knapp 30 Euro ganz schön happig ist, das schüttelt man sich nicht mal eben so aus dem Ärmel. Und trotzdem werde ich weiterhin ungeduldig drum herum schleichen, denn der erste Teil dieser epischen Reihe hat mich einfach nur begeistert, aber das werdet Ihr auch feststellen, wenn Ihr gleich die Rezension dazu lest :o)
Gelesen: Sturz der Titanen von Ken Follett

Eckdaten

Titel: Sturz der Titanen Autor: Ken Follett Reihe: Die Jahrhundertsaga #1 Originaltitel: Fall of the giants Format: Hardcover, 1024 Seiten Verlag: Lübbe; 8. Auflage vom Januar 2011 ISBN: 978-3785724064 Euro(D): 28.00 bei Amazon

Cover und Aufmachung

Das Cover ist eigentlich völlig schlicht gehalten, aber man weiß sofort in welcher Epoche man sich befindet, zumindest wenn man irgendwo schon mal gesehen hat, wie die Automobile Anfang des 20. Jahrhunderts ausgesehen haben ;o) Unterteilt ist das Buch in 3 große Abschnitte, die am jeweiligen Beginn mit einer netten Illustration versehen sind, die so ein ganz klein wenig auf den Inhalt abgestimmt ist. Nett fand ich ja auch die kleinen Symbole, die die Abschnitte unterteilen, im großen zweiten Teil ist das zum Beispiel das Eiserne Kreuz.

Inhalt

Drei Länder. Drei Familien. Ein Jahrhundert. Europa 1914. Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die unter den politischen Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen dem Aufstieg der Arbeiter und dem Niedergang des Adels. Und zwei Brüder aus Russland, von denen der eine zum Revolutionär wird, während der andere in der Fremde sein Glück sucht. Ihre Schicksale verflechten sich vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Sturmes, der die alten Mächte hinwegfegen und die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird.

Meine Meinung

Wer mich und meinen Blog vielleicht schon etwas länger kennt, dem wird aufgefallen sein, dass ich ein kleines Faible für die Geschichte habe und eine kleine Hobby-Historikerin bin. Daher wundert es mich eigentlich selbst, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich mir dieses Buch zugelegt und gelesen habe. Wobei vielleicht die über 1000 Seiten etwas abschreckend gewirkt haben könnten, aber lasst Euch sagen: es war ein blödsinniger Fehler, denn diese 1000 Seiten sind einfach klasse!
Inhaltlich lässt sich das Ganze nicht wirklich zusammenfassen, warum? Die Zeitspanne erstreckt sich über so viele Jahre, in denen so viel passiert und so viele Personen auftauchen, dass ich alles verraten würde, wenn ich hier eine Zusammenfassung schreiben wollte. Man erlebt diese Zeit, beginnend kurz vorm Ersten Weltkrieg bishin zum Ende der 1920er Jahre, aus den Perspektiven verschiedener Hauptpersonen. Diese Charaktere ziehen sich mit all ihren Verstrickungen durch das ganze Buch, begegnen sich auch hin und wieder mal "zufällig" und werden begleitet von einer ganzen Horde Nebencharakteren. Ich bewundere Ken Follett dafür, wie er beim Schreiben hier den Überblick behalten hat! Die Schicksale dieser Personen und all das, was um sie herum passiert, stecken nämlich voller Details und Atmosphäre. Man fühlt sich, als wäre man leibhaftig dabei, wenn die Soldaten in den Schützengräben hocken oder die Russische Revolution von Statten geht. Es ist eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Geschichtsbuch, denn man kann hier noch so einiges lernen oder zumindest aus einem anderen Blickwinkel erleben.
Ich finde, dieses Buch sollte man ganz in Ruhe lesen und sich möglichst nicht ablenken lassen, allein schon deshalb, um den Überblick über die ganzen Geschehnisse zu behalten. Aber es liegt auch daran, weil es ein recht gemächliches Tempo hat und man ein wenig braucht, um sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Wenn man diesen, etwas zähen, Anfang überwunden hat, dann möchte man gar nicht mehr aufhören und fühlt sich den Charakteren sehr verbunden. Dass Ken Follett als Engländer natürlich kein gutes Haar an den Deutschen lässt, darüber möchte ich mal hinwegsehen, denn es hält sich in Grenzen, an manchen Stellen hätte ich mir aber schon eine etwas "objektivere" Schreibweise gewünscht. Apropos Schreibweise: dem ein oder anderen mag es bitter aufstoßen, dass es in fast jedem Kapitel mindestens eine sexuelle Handlung oder Anspielung gibt, ich für meinen Geschmack fand es nicht übertrieben, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Insgesamt habe ich das Buch, trotz seinen über 1000 Seiten, recht schnell gelesen und habe mir danach gewünscht, sofort den nächsten Teil lesen zu können. Und ich bin der Meinung, wenn ein Buch so ein Gefühl auslösen kann, dann muss es gut gewesen sein ;o)

Bewertung

Ich als absoluter Fan von Geschichte, aber vor allem der des 20. Jahrhunderts, war einfach nur angetan von diesem Buch. Ein guter Mix aus Unterhaltung und Bildung, lasst Euch bloß nicht von der Seitenzahl abschrecken und gebt dem Buch eine Chance, Ihr werdet es nicht bereuen!
5 Punkte
Gelesen: Sturz der Titanen von Ken Follett

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