[Gelesen] Stephan R. Bellem–Welt aus Staub

Das war mal wieder ein Buch, bei dem ich völlig vergessen hatte, dass ich mich dafür in die Wanderbuchliste eintragen ließ. Umso überraschter und erfreuter war ich dann, als mich meine Vorgängerin anschrieb. Schnell noch einmal nachgesehen, was es für ein Genre ist und dann hab ich mich doch tatsächlich auf das Buch gefreut!

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Verlag: Ueberreuter Verlag
Seiten: 396
Preis: ca. 17 Euro
Genre: Dystopie, Abenteuer

 

 

INHALT Ein Pilz hat die ganze Vegetation auf der Erde vernichtet. Daher leben die Menschen in Städten zusammengepfercht und kämpfen ums Überleben. Elaine ist Försterin, sie sucht in der Einöde nach Pflanzen, die sie verkaufen kann. Tessa ist Prostituierte und glaubt nicht an ein besseres Leben. Sam und Danny gehören zur höheren Schicht. Sie arbeiten für den großen Konzern Food Corp., der für das ganze Delta das Essen rationiert. Sie alle verbindet der Wunsch nach einer besseren Welt…

MEINE ERWARTUNGEN Der Klappentext klingt etwas anders als meine Beschreibung. Aber er hat mich neugierig gemacht, denn es scheint diesmal keine typische Dystopie mit Liebesgeschichte und Kampf gegen die Obrigkeit zu sein. Auch die Ausgangssituation klingt spannend. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch.

MEINE EINDRÜCKE Es beginnt recht spannend. Der Leser begleitet Elaine auf ihrer Suche nach Pflanzen, als sie schließlich überfallen wird. Dann wechselt die Perspektive und es geht im Delta weiter.

Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Auf dem Buchrücken steht etwas von vier Personen. Ich habe mindestens sechs gezählt. Die Verwirrung könnt ihr euch vorstellen. Ich habe immer auf den Zeitpunkt gewartet, an dem endlich alle Figuren eingeführt sind und keine weitere Erzählperspektive hinzukommt. Die ein oder andere hätte der Autor auch streichen können. Kurzfristig erhöhen sie zwar die Spannung, aber eben auch die Erwartungen und die Anzahl der Fragen. Und dem kann das Buch nicht standhalten.

Die ersten zwei Drittel der Handlung bewegen sich somit auf einem mittleren Spannungsniveau. Es ist nicht uninteressant, aber ich habe mich permanent gefragt, wo die Geschichte hinführen soll. Ist es etwa der erste Teil einer Trilogie? Meiner Recherche nach nicht. Aber dann geht es zu langsam. Die Figuren sind zwar alle sehr unterschiedlich und mit der Zeit kann man sie auch gut auseinanderhalten, aber hätte man sich vielleicht auf ein oder zwei Protagonisten konzentriert, dann hätte die Geschichte noch mehr Tiefe bekommen.

So blieben am Schluss ein paar Fragen für mich offen. Es ging zum Ende hin alles recht schnell, die Action war toll, wirkte im Nachhinein aber auch etwas holprig, beinahe hilflos. Schließlich musste das Buch wohl zu einem Ende kommen.
Das ist wirklich sehr schade. Ich fand Danny, Elaine und Tessa besonders interessant. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht und mehr über sie erfahren. Auch die angedeuteten Abläufe im Delta, also innerhalb der Gesellschaft, klingen spannend und erzählenswert. Aber mehr als angerissen werden auch sie nicht.

FAZIT Ich hätte lieber hundert Seiten mehr gehabt, weniger Erzählperspektiven und damit mehr Tiefe. Der Grundgedanke der Dystopie ist nämlich großartig, die Figuren sind interessant, aber hier hat man auch ein Beispiel, dass diese Geschichte wirklich zumindest ein Zweiteiler hätte werden können. Schade, damit erreicht Welt aus Staub bei mir nur Mittelmaß.

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