[Gelesen] Rainer Wekwerth–Das Labyrinth erwacht

Es ist schon einige Zeit her, dass dieses Buch durch die Blogger-Welt geisterte und begeisterte. Dank den Wanderbüchern auf lovelybooks kann ich euch nun erzählen, wie es mir gefallen hat.

Layout 1

 

Verlag: Arena Verlag
Seiten: 409
Preis: 16,99 Euro
Genre/Thema: Thriller, Selbstfindung, Jugendbuch

 

INHALT Sieben Jugendliche wachen in einer Gegend auf, die sie nicht kennen. Und sie wissen nicht mehr, wer sie sind. Doch sie sind nicht ohne Grund dort, im Labyrinth und sie haben nur eine Chance zu überleben. Sie müssen innerhalb von 72 Stunden bei den Toren zu einer neuen Welt sein, es wird aber nur sechs davon geben. Ihnen ist klar: es ist ein Kampf um Leben und Tod, den nur einer von ihnen gewinnen kann.

MEINE ERWARTUNGEN Ich hatte mir die Beschreibung zum Buch nicht zu genau durchgelesen, weil ich mir die Spannung nicht vermiesen wollte. So wusste ich nur, dass Jugendliche in einem Labyrinth gefangen sind und versuchen, da wieder herauszukommen. Ich hoffte auf besagte Spannung, interessante Charaktere, eine interessante Romanidee und gute Unterhaltung.

MEINE EINDRÜCKE Es beginnt zunächst sehr interessant. Ein Jugendlicher wacht im Labyrinth auf, nackt und ohne das Wissen, wer er selbst eigentlich ist. Nach und nach finden sich Pärchen und Gruppen zusammen und schon bald erklärt ihnen einer, was sie nun erwartet. Die perfide Jagd kann also beginnen.

Es wird schnell deutlich, dass es sieben recht unterschiedliche Charaktere sind. Denn es wird abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählt, mal mehr, mal weniger ausführlich. So kann man als Leser die Figuren kennenlernen und es erhöht natürlich gleichzeitig die Spannung, da man die Pläne der einzelnen mitbekommt, die zum Teil mit den anderen kollidieren. Dennoch erfährt man so wenig von den Figuren, dass zumindest ich kaum Empathie entwickeln konnte. Die kleinen Erinnerungsfetzen an die Vergangenheit der Jugendlichen haben mir hier nicht ausgereicht.
Das Labyrinth selbst bleibt erst einmal zurückhaltend. Es ist kein Labyrinth, wie man das bislang so kannte mit verschlungenen Wegen und etlichen Abzweigungen. Es scheint mehr eine Aneinanderreihung von mehreren Welten zu sein. Und auch hier bleibt mir zu viel im Dunkeln. Was ist das Labyrinth, warum sind die Jugendlichen dort? Diese Fragen stellen sich die Jugendlichen zwar zu Beginn, dann sind sie aber so auf die Flucht bzw. Jagd zu den Toren konzentriert, dass das völlig in den Hintergrund gerät.

Die anfängliche Spannung flaute dadurch bei mir ab. Ich wollte Antworten und bekam keine. Das Getriebenwerden durch die Welten langweilte mich zunehmend und die vielen Figuren erschöpften mich. Denn so konnte ich mich auf keine alle konzentrieren, keine tiefer kennenlernen. Es blieb alles an der Oberfläche, was mir bei 400 Seiten dann einfach nicht mehr genügte.

Der Roman lebt von der Suche nach den Toren, der Jagd der Jugendlichen und deren Gruppendynamik. Rainer Wekwerth versteht es, dies in einfache, gut verständliche Worte zu kleiden. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven bleibt die Spannung auf einem konstanten Niveau, wenngleich ich es zwischendurch störend fand, nicht zu wissen, wer gerade mit mir spricht.

FAZIT Mir fehlten Antworten und somit fiel die Spannung für mich ab. Dadurch zog sich die Handlung für mich stellenweise etwas in die Länge und die Figuren blieben mir fremd. Insgesamt ist es aber doch eine gute Romanidee, mit einiger Spannung und vor allem noch einigem Potential. Den zweiten Band werde ich jedoch nicht lesen, da ich mich nicht emotional an die Figuren gebunden fühle und somit kein Interesse daran habe, zu erfahren, wie es genau ausgehen wird. Schade.

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