Gelesen: Memento - Die Überlebenden von Julianna Baggott

Hallo zusammen!
Ich bin wieder so gut wie fit und deshalb legen wir heute gleich mal los, mit den verschobenen Rezis von letzter Woche :o)
Dieses Buch hat mich wirklich begeistert, so viel schon mal vorneweg, aber es ist alles andere als eine schnulzige Dystopie für Jugendliche, wer auf Endzeitvisionen steht, die düster und brutal sind, der sollte hier mal weiterlesen ;o)
Gelesen: Memento - Die Überlebenden von Julianna BaggottEckdaten
Hardcover, 461 Seiten
Bastei Lübbe (Baumhaus); 1. Auflage vom März 2012
ISBN: 978-3833901133
Euro (D): 16.99
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Inhalt
Eine amerikanische Stadt, neun Jahre, nachdem die Bomben fielen. Majestätisch thront die Kuppel des Kapitols über den Trümmern - in ihr leben die Reinen, die Makellosen. Sie wurden auserwählt, eine neue, bessere Menschheit zu begründen. Unten in der Stadt kämpfen alle Übrigen ums Überleben. Auch die 16-jährige Pressia hat es schwer, sich und ihren Großvater durchzubringen. Und dann soll sie auch noch eingezogen werden, um für das grausame Militärregime zu arbeiten, das Angst und Schrecken in der Stadt verbreitet. Als sie den Verschwörungstheoretiker Bradwell kennenlernt, scheint das zunächst ihre Rettung zu sein. Er kennt den Untergrund und hilft ihr, unterzutauchen. Doch dann wird sie erwischt ...
Meine Meinung
Atomare Katastrophen und ihre Auswirkungen auf die Nachwelt wurden schon oft in Büchern thematisiert und auch abseits des Bücherregales nicht nur einmal verarbeitet. Mich hat dieser Stoff schon immer interessiert und deshalb hat mich auch der Klappentext dieses Buches magisch angezogen. Dementsprechend groß waren natürlich auch die Erwartungen an die Geschichte und ich muss sagen, "Memento" hat mich nicht enttäuscht!
Es ist eine harte Welt, in der die junge Pressia lebt. Neun Jahre, nachdem mysteriöse Bomben nicht nur ihre Kleinstadt, sondern auch die ganze Welt in Schutt und Asche gelegt haben, ist es für sie Alltag, sich mit mutierten Gestalten, verseuchten Nahrungsmitteln und der totalitär angehauchten Schutzorganisation namens OSR herumzuschlagen. Alle anderen, die Reinen, die unter der sogenannten Kuppel den Bombenabwurf unversehrt überlebt haben, bekommen davon nichts mit. Partridge hat nicht nur vom sterilen Leben unter der Kuppel die Nase voll, sondern ist auch fest davon überzeugt, dass seine Mutter irgendwo dort draußen noch am Leben ist. Er bricht aus, um sie zu finden und bald schon kreuzen sich die Wege der beiden Jugendlichen und sie verstricken sich in eine Sache, die größer ist, wie sie zunächst ahnen.
Julianna Baggott beschreibt eine düstere, abstoßende Welt, gezeichnet vom Bombenabwurf. Fast schon ekelhafte Entstellungen der Überlebenden, mutierte Tiere und Menschen, Zerstörung an allen Ecken und Enden - so sieht Pressias Welt aus und die Autorin beschreibt sie in all ihren zum Teil weniger angenehmen Einzelheiten. Sie hat eine Welt geschaffen, in der niemand für geschenkt leben will und durch die vielen Details und Hintergrundinformationen erwacht sie förmlich zum leben und es entsteht beim Lesen eine Art Kopfkino, das einem nicht nur einmal Schauer über den Rücken laufen lässt.
Mich hat die Atmosphäre in dem Buch wirklich begeistert, zumal solche postapokalyptischen Welten auf mich eine besondere Faszination ausüben.
Natürlich herrscht in so einer Welt Gewalt und Brutalität an jeder Ecke und auch sonst ist die Geschichte nichts für Zartbesaitete. Wer also eine Kuschelromanze im Deckmantel einer Dystopie erwartet, der wird enttäuscht sein, ich habe bisher noch nie so ein düsteres Szenario in einer Jugend-Dystopie gelesen!
Der Schreibstil trägt außerdem dazu bei, dass man doch sehr nah am Geschehen dran ist. Die Autorin schreibt in der Gegenwartsform und aus verschiedenen Perspektiven. Da sich die Ereignisse jedes Mal förmlich überschlagen, kommt man nur schlecht dazu, aus dem Lesefluss auszusteigen. Ich habe viele, viele Seiten am Stück gelesen, weil mich nicht nur die Welt sondern auch die Geschichte so gepackt hat. Es ist zwar nichts gänzlich Neues, mit der angedeuteten Verschwörungstheorie, aber trotzdem wollte mich das Buch nicht loslassen.
Die Charaktere sind allesamt kühl und distanziert. Das mag einige Leser abschrecken und dazu führen, dass sie sich schlecht mit den Protagonisten identifizieren können, für mich passt aber diese Art und Weise einfach in die Welt hinein. Es wäre schon etwas seltsam, wenn sich in so einer Atmosphäre eine kitschige und gefühlvolle Romanze entwickeln würde, wo es doch jede Sekunde ums nackte Überleben geht. Die Gefühle haben mir hier nicht gefehlt und ich war außerdem froh, dass ein Jugendbuch auch mal ohne eine, manchmal aufgesetzte, Liebesstory zwischen den Protagonisten auskommt.
Bewertung
Dieses Buch ist düster, dieses Buch ist kalt - sicherlich nicht jedermanns Sache und meines Erachtens auch nicht unbedingt für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet, aber meinen Geschmack hat es ganz genau getroffen.
Hierfür stolze 5 von 5 Sternen *****

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