Es ist wahrscheinlich selten dass der Mensch mit ausreichend Gelassenheit auf die Welt kommt. Viele kommen niemals in den Genuss der Gelassenheit.
Meistens ist es ein Vermächtnis mit zunehmendem Alter. Je mehr man erlebt hat, desto gelassener kann man reagieren.
Dazu noch der Quell des Laufens und das Leben lässt sich wesentlich ruhiger angehen.
Es gab Zeiten da brachte mich alles aus der Fassung. Aufregung und Stress hausgemacht.
Es folgten die entsprechenden Nebenwirkungen mit Bluthochdruck. Ein falsches Wort und schon ging ich ab wie ein Zäpfchen.
Selbst wird einem dies erst viel zu spät bewusst. Viele wachen irgendwann im Rettungswagen auf.
Manchen wird es leider nie bewusst!
Ich hatte vor einigen Jahren das Glück meinen Verstand auch einmal auf meine Gesundheit zu lenken. Die Hinweise darauf, dass mein damaliges Leben so nicht mehr lange weitergehen kann, wurden zum Glück erhört.
Ich hörte auf zu Rauchen!
Ich sagte dem Stress den Kampf an!
Ich reduzierte drastisch mein Gewicht!
….. und ich entschied mich für dass allerbeste!
Ich fing an zu Laufen!
Leider kommt man aber nicht so einfach zur Ruhe. Umtriebige und exzessive Menschen, zu denen ich nun mal gehöre, neigen auch im Bereich des Sportes schnell zum “zu viel auf einmal wollen”! Ihnen fehlt die entsprechende Gelassenheit und Ruhe die man für fast alles im Leben braucht.
Wenn ich was will, dann am besten sofort!
Leider erzeugt man hierdurch einem “geplagten Körper” eigentlich noch mehr Stress. Und dabei will man eigentlich nur etwas für seine Gesundheit tun.
Die Erkenntnis, das ich in meinem Leben wohl nie auf irgendein Siegertreppchen laufen werde, kam relativ schnell. Trotzdem packte ich immer wieder eine Schippe drauf!
Also was trieb mich?
Angst in “alte Gewohnheiten” zu verfallen wenn man das Training schleifen lässt?
Ein schlechtes Gewissen wenn nicht ausreichend Kilometer am Ende der Woche auf dem Tacho stehen?
Muss ich mir, oder anderen etwas beweisen?
Dem Alter ein Schnippchen schlagen?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich leider in den Anfängen viel zu wenig auf liebe Menschen gehört habe die es besser wussten. Die mir rieten die ganze Sache ein wenig ruhiger und langsamer anzugehen. Dem Körper auch die notwendige Ruhe zu gewähren.
Krankheiten Ernst zu nehmen und entsprechend auskurieren.
Es hat lange gedauert um die entsprechende Gelassenheit zu erlangen. Um den Dingen die Zeit zu geben die es nun mal braucht.
Es war ein Prozess. Ein Prozess, der in seiner ganzen Fülle auch geprägt hat.
Der die Freude und den Genuss in den Vordergrund stellt. Nicht das Ziel ist es ,was für mich das allerwichtigste ist.
Es ist der Weg dahin.
Wenn ich diesen Weg mit Spaß, Freude und der entsprechenden Gelassenheit gehe, ist das erreichen des Ziels eine Selbstverständlichkeit! Unabhängig wann, wo und wie ich meine Ziele erreiche.
Ich erreiche sie. Das ist das entscheidende!
Vielleicht gehört ein gewisses Maß an Erfahrung, an Enttäuschung, an Schmerz und Verzweiflung dazu um es zu lernen.
Aber es ist ein Weg den es lohnt zu gehen.
Heute werde ich nicht unruhig wenn ich mal nicht Laufen kann. Wenn der Körper anzeigt es geht ihm nicht so gut.
Wenn ein Infekt im Anmarsch ist, oder einfach die Fülle des Tages schon mal 120% der Kräfte raubt.
Der Körper erzählt es. Man muss nur auf ihn hören. Ihn verstehen wollen.
Ich habe nun die Gelassenheit darauf auch entsprechend zu reagieren.
Und so ergibt sich ein Kreislauf in die positive Richtung.
Mehr Gelassenheit ergibt..
- mehr Spaß am Laufen
- mehr Spaß am Leben
- mehr Zufriedenheit
- mehr Kraft für den Alltag
…… mehr Gelassenheit! 
