Gekommen, um zu bleiben

Gekommen, um zu bleiben

Pat Grossi alias Active Child hat Großes vor. Auf seinem Debüt-Album You Are All I See erinnert Grossi zuweilen an eine überspiritualisierte Symbiose von James Blake und Bon Iver. Gesanglich, versteht sich. Denn auch Grossi verfügt – wie die anderen beiden Musikerkollegen – über Chorerfahrung. Dabei überrascht er mit seinem Projekt Active Child vor allem deshalb, weil er sich der Coolness zeitlosen Indie-Pops bedient, sich dabei aber nicht scheut, auch auf Elemente des New Wave zurückzugreifen und am Ende sogar R’n'B-Strukturen in diesen ohnehin schon besonderen Orchesterpop integriert.

Was sich liest, als hätte Grossi zu viele Zutaten miteinander vermengt und am Ende die Kontrolle über das köchelnde Supersüppchen verloren, schmeckt hervorragend und wirkt ein bisschen wie dieses koffeinhaltige Powergetränk, das Flügel verleiht. Wer Active Child hört, wird sich schnell auf Wolke sieben wiederfinden und nicht wieder nach unten wollen.

Grossi schafft sich mit seinem hymnenhaften Synthie-Sound abseits vom Indie-Phänomen MGMT und Folk-Musikanten Bon Iver eine Stilnische, die ihm so schnell niemand streitig machen dürfte. Verzerrter Chorgesang, der in erhabener Quasi-Religiösität gebettet daherkommt und die Grenze zum Kitsch sicher umschifft. Mit Titeln wie Playing House oder Way Too Fast liefert Active Child eines der besten Avantgarde-Pop-Album des ausklingenden Jahres ab.

Titel: You Are All I See
Interpret: Active Child
Label: Vagrant/Soulfood
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

Die Musikwelt schrieb das Jahr 1991, als sich Pearl Jam mit ihrem Debütalbum Ten lautstark und weit über die Grenzen der Seattle-Szene hinaus zu Wort meldeten. Kurz darauf präsentierten Nirvana Nevermind und Soundgarden Badmotorfinger – allesamt wegweisende Werke. 20 Jahre ist das nun schon her. Und noch immer begeistern Pearl Jam Millionen Fans rund um den Globus mit ihren Platten und außergewöhnlichen Konzerten.

Grund genug für den Musikjournalisten und befreundeten Regisseur der Band, Cameron Crowe (Singles, Almost Famous), eine beeindruckende Filmdokumentation zusammenzustellen: Pearl Jam Twenty. Neben aktuellen Interviews mit der Band und befreundeten Musikern enthält der Film zahlreiche Live-Mitschnitte und umfangreiches Archivmaterial. Dem Oscarpreisträger standen dafür mehr als 1200 Stunden seltene, teils unveröffentlichte Aufnahmen zur Verfügung. Crowe zeichnet ein definitives Portrait der Band, gibt einen ebenso intimen wie umfassenden Einblick in deren Leben, von der Zeit noch vor ihren Anfangstagen bis heute.

Natürlich gibt es zum Film Pearl Jam Twenty auch den passenden Soundtrack, mit all jenen 29 Songs, die Crowe für die Dokumentation ausgewählt hat. Die Live-Aufnahmen markieren besondere Stationen der zwanzigjährigen Karriere Pearl Jams und kreieren gemeinsam mit den Demoversionen ein ehrliches Bild der grandiosen Live-Band, die ihre Anhänger seit langem selbst ausgiebig mit Konzertmitschnitten versorgt. Insofern dürfte die gut sortierte Fan-Sammlung qualitativ deutlich hochwertigere Aufnahmen beinhalten. Zwar hat der Soundtrack mit dem ein oder anderen raren Mitschnitt sowie dem gewohnt aufwändigen Booklet zwar manches zu bieten, letztlich ist er jedoch nicht viel mehr als eine Ergänzung zu der fesselnden Filmdokumentation.

Titel: Pearl Jam Twenty (DVD und Soundtrack)
Interpret: Pearl Jam
Label: Sony
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

Diverse Rockbands profitierten vor zwei Jahrzehnten vom Erfolg der alternativen Musikbewegung aus Seattle. So auch Bush. 1992 in London gegründet, haben sie bis heute weltweit mehr als 16 Millionen Alben verkauft. Von 1994 bis 2001 veröffentlichte das britische Quartett, das stets amerikanischer klang als manche Rockformation aus den Staaten, vier Langspieler. Dann war allerdings erst einmal Schluss. Bis jetzt. Dieser Tage meldet sich die Band um Frontmann Gavin Rossdale mit The Sea Of Memories zurück, dem ersten Studiowerk seit zehn Jahren.

Dennoch erkennt der Hörer Bush sofort wieder, und das nicht nur wegen Rossdales kraftvoller, markant-rauer Stimme. Mit The Mirror Of The Signs beginnt das neue Album verspielt, laut und hymnisch. Mit der ersten Single The Sound Of Winter, All My Life und The Afterlife geht es geradliniger, nur leider auch etwas zu glattgebügelt weiter. Gesang und Gitarre dürften sehr wohl deutlich dreckiger klingen. Was erst recht auf die radiokompatiblen Poprocksongs Baby Come Home und Red Light in der Mitte des Albums zutrifft.

Hoffentlich lässt sich der geneigte Hörer von diesen nicht abschrecken, sonst würden ihm nach dem stetig treibenden She’s A Stallion mit I Believe In You, Stand Up und The Heart Of The Matter die besten, gleichermaßen rohen wie melodiösen Tracks entgehen. Den Schlusspunkt unter das fünfte Studioalbum der britischen Rockformation setzt die flehende, elektronisch untermalte Ballade Be Still My Love – und klingt dabei kein bisschen nach dem einstigen Hit Glycerine. Ganz im Gegensatz zu All Night Doctors. So schaffen es Bush letztlich, die zeitweise drohende Beliebigkeit und Langeweile abzuwenden und präsentieren eine Platte voller solider Rocksongs, die die Rückkehr der Band absolut rechtfertigen, allerdings keine spontanen Jubelarien auslösen.

Titel: The Sea Of Memories
Interpret: Bush
Label: earMusic
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

Quelle:
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Durchgehört – Gekommen, um zu bleiben

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Tags: Active Child, Bush, Pearl Jam

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