Geklickt > The Book of Evil II

Eigentlich war ich ja fertig mit Facebook. Aber dann kam ich auf die Idee, eine Miszellen-Gruppe zu gründen, loggte mich kurz in meinen FB Konto ein und, puff, alles war wieder da.

Es ist ja schon oft erwähnt worden, dass es unmöglich ist, seine Facebook-Daten dauerhaft zu löschen und das war unter anderem ein Grund, warum ich keine neuen hinzufügen wollte. Und es nervt mich immer noch. Andererseits ist das symptomatisch für das Netz. Vielleicht lernen ja die Leute über Facebook, sensibel mit ihren Informationen umzugehen. Bwaaahahaha.

Ich mag es nicht. Ich bin nicht gerne bei Facebook. Obwohl es unbestreibar Vorteile hat. Ich verfolge, was Bekannte, Familienmitglieder und Freunde machen, wohin es sie verschlagen hat. Durch Facebook habe ich lange vermisste Schulkollegen gefunden (oder sie mich) und sogar einen Cousin, den ich über zwanzig Jahre nicht gesehen habe. Und es ist sehr viel einfacher mit meiner Mutter zu kommunizieren. Und ich kann sogar über Facebook allen Freunden anzeigen, dass eine neue Miszelle fertig ist.

Facebook ist wie ein, denken wir ‘Pilz’ und nicht ‘Metastasen bildender Tumor’, Gewächs über das Internet gewuchert. Überall gibt es jetzt diese „Like“ Buttons. Selbst da oben in der WordPress-Leiste. Und da fangen schon meine Probleme an. Es ist einerseits ganz gut, einfach allen möglichen Leuten zu zeigen, dass man etwas gut und wichtig findet. Aber „Like“ ist total beliebig und damit letztendlich nutzlos. Klar. Wenn ich einen lustigen Link finde, ein witziges Video oder einen treffenden Kommentar oder Blogeintrag, also etwas, was ich tatsächlich mag, ist der „Like“ Button treffend. Aber was, wen ich wie letztens einen Artikel über die Verfolgung Homosexueller in Afrika finde und eine Aktion gegen eben die Verfolgung. Und dazu den „Like“-Button. Da komme ich mir irgendwie vor, als würde ich die Gewalt gegen Schwule und Lesben mögen. Oder den Artikel über die Vertuschung des Desasters in Japan und die möglichen Katastrophalen Folgen. Das mag ich doch nicht. Warum gibt es keinen „Dislike“-Button. Oder einen „Das finde ich wichtig!“. Ich will nicht in die „Facebook ist der Untergang des Netzes“ Tröte tuten. Aber diese „Like“ – Unsitte kommt wirklich der Bequemlichkeit derjenigen entgegen, die keine Lust haben, sich mit anderen über ihre Vorlieben auszutauschen. Klick und weg. Nächstes Thema.

Überhaupt habe ich den Verdacht, dass dieses „Soziale Netzwerk“ kein Kommunikations-, sondern ein Kommunikationsvermeidungsinstrument (oooh langes Wort!) ist. Man hat zwar zig „Freunde“, aber mit wie vielen kommuniziert man wirklich? Und ist das überhaupt der Sinn der Sache? Oder schreiben die meisten nur autistisch ihre Statusupdates, wenn sie nicht gerade Bilder oder Videos verlinken oder die Statusupdates ihrer Freunde ‘liken’? Ich bin da wirklich verwirrt. Weil es problematisch für uns ist, per E-Mail zu kommunizieren, unsere Anbieter hassen sich, schreiben meine Mutter und ich uns jetzt oft über Facebook. Aber dadurch merke ich, wie schlecht die Chat-Funktion ist und die „Nachrichten“ verstopfen meinen E-Mail Eingang. Ehrlich gesagt, AOL war ich den 90ern weiter.

Ein anderes Problem ist die Sprachbarriere. Ich habe deutsche, türkische und englischsprachige Freunde. Jeder postet natürlich in seiner oder ihrer Muttersprache. Das kann ich bei englisch noch gut verfolgen, aber mein Türkisch ist nicht so gut. Und ich kann eigentlich nicht erwarten, dass alle deutsch verstehen. Soll ich meine Sachen auf englisch schreiben? Das wäre dann in höchstem Maße albern.

Ich weiß wirklich nicht so genau, was die Faszination dieses Netzwerkes ausmacht. Farmville wahrscheinlich.

 


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