Gehirntraining beim Umgang mit Texten? Oder ist Lesen out?

18.05.14 - 1

Lesen Sie gerne? Jetzt sagen Sie bloß nicht „Ja, im Urlaub. Sonst habe ich keine Zeit dafür”. Diese Antwort würde bedeuten, dass Sie lesen als puren Luxus betrachten. Erst muss alles andere erledigt werden, und dann vielleicht könnte man sich ein Buch vornehmen. Wenn sonst nichts mehr zu tun ist. Aber meist kommt dann wieder was dazwischen. Das Lesen kommt zuletzt – und zu kurz.

Haben wir wirklich keine Zeit für das Lesen? Oder halten wir das Lesen vielleicht nur für weniger wichtig als vieles andere? Antworten Sie nicht gleich. Lassen Sie sich erst eine andere Frage stellen:

Sehen Sie gerne fern? Diese Frage hat natürlich etwas mit dem Lesen zu tun. Solange Sie fernsehen, können Sie nicht lesen – und umgekehrt. Auch wenn wir alle viel zu tun und nie Zeit haben, verbringen wir als durchschnittliche Bundesbürger doch einen erheblichen Teil unserer Freizeit vor dem Fernseher. „Das ist doch was ganz anderes”, können Sie einwenden. „Beim Fernsehen kann ich mich ausruhen, lesen strengt eher an”. Gerade dieser Unterschied ist wichtig! Das Fernsehen verleitet zur passiven Aufnahme dessen, was in Bild und Ton angeboten wird. Der Zuschauer wird in eine passive Rolle gedrängt. Das kann so weit gehen, dass man vor dem Fernseher einschläft.

Im Gegensatz dazu ist das Lesen ein sehr aktiver Prozess. Schon der Lesevorgang selbst ist Aktivität. Lesen ist nicht nur Wahrnehmung. Der gelesene Text wird aktiv und individuell verarbeitet. Das geschriebene
Wort lässt dem Leser viele Freiheiten, den Inhalt zu deuten und mit eigenen Vorstellungen zu ergänzen. Während Sie einen Roman oder einen Bericht lesen, entwickeln sich in Ihrer Phantasie Bilder und Szenen, die weit über das Gelesene hinausgehen können. Geschichten stehen nicht in Büchern, sondern sie entstehen in den Köpfen der Leser. Lesen aktiviert und trainiert das Gehirn.

Ein weiterer Nutzen sollte nicht unterschätzt werden: Lesen stärkt das Konzentrationsvermögen. Konzentration ist die Fähigkeit, selbst zu entscheiden, worüber ich nachdenke. Wenn ich mich entschließe, zu lesen, muss ich gedanklich bei dem Gelesenen bleiben. Zu lesen und mit den Gedanken ganz wo anders zu sein – das würde nicht funktionieren. Die Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren, ist für unsere
Lebensqualität von großer Bedeutung. Sie macht uns leistungsfähig und schützt uns vor Stress.

So gesehen bietet das Lesen viele Vorteile. Denken Sie daran, wenn Sie wieder mal meinen, keine Zeit für das Lesen erübrigen zu können.


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