Mit dem DFB-Pokal hat meine Fernsehfußballsaison 2013/14 begonnen. Eigentlich könnten sieben Sportkanäle rund um die Uhr für eine Dauerberieselung sorgen, aber jenseits der Bundesliga und DFB-Pokalpartien gehe ich lieber ins Stadion, obwohl mich da im Großraum Concepción selten Kracher erwarten. Beim TV-Fußball brauche ich einfach Sympathien oder Abneigungen, um die 90 Minuten wirklich zu verfolgen. Sympathien habe ich für Hannover 96, Abneigungen hege ich gegen diverse Bundesligsten. Das Wetter war an diesem Sonntag perfekt, um zuhause auf dem Sofa den ersten Auftritt der Roten und anschließend diverse andere Pokalbegegnungen zu sehen. Draußen regnete es unaufhörlich. Typisch für einen Wintertag in Chile. Die Anstoßzeit um 8:30 Uhr war ebenso ideal. Je früher man sich von einem 96-Sieg berauschen lassen kann, umso besser wird der Tag, behaupte ich. Aufgrund der frühen Stunde gab es zwar Kaffee statt Bier, aber das Heißgetränk hat sich als Begleiter für 96-Kicks längst etabliert. Vor dem Anpfiff legte ich die DVD vom Pokalsieg 1992 in den DVD-Player ein. Ich spulte allerdings bis zum Elfmeterschießen vor, denn Geschehen in den ersten zwei Stunden ist eher als langweilig bekannt. Es war also alles perfekt angerichtet für den Saisonauftakt. Die Roten blieben gegen Victoria Hamburg jedoch hinter den Erwartungen zurück. Der Partie fehlte einfach die Aufbruchsstimmung für einen neuen Angriff auf die Europapokalplätze. Natürlich ist ein hochmotivierter Amateurverein als Gegner zum Saisonbeginn schwierig, doch das Zusammenspiel der 96-Stars blieb mangelhaft. Viele Bälle kamen nicht beim Teamkollegen an. Es wirkte ein wenig, als hätte diese Elf zum ersten Mal gemeinsam Fußball gespielt. Es genügte trotzdem für einen 2:0-Sieg und die nächste Runde wurde erreicht. Okay, meinetwegen darf es so bis zum Finale weitergehen. Merkwürdig waren die Getränkepausen während der 1. und der 2. Halbzeit. Wurde dabei wirklich an die Gesundheit der Spieler gedacht? In vielen Ländern gehören hohe Temperaturen zum Alltag, aber Durstlöscher gibt es trotzdem nur in der Halbzeitpause. Selbst bei den 12 Uhr-Begegnungen der chilenischen Primera División wird durchgespielt. Kann es sein, dass unter dem Deckmantel "Gesundheitsschutz" neue Unterbrechungen für Werbefilmchen geschaffen werden?
Gegen Victoria Hamburg wurde die Sofablock-Dauerkarte 2013/14 eingeweiht
Autor des Artikels : 96flori
Zum Original-ArtikelÜber 20 Jahre habe ich fast alle Heimspiele und zahlreiche Auswärtsspiele von Hannover 96 besucht. Ganz egal in welcher Liga die Roten kickten, in der Regel bin ich dabei gewesen, bis ich meinem Lebenslauf einen Bruch gegönnt habe: ein Umzug nach Chile. Seit Oktober 2005 kann ich 96 nur noch aus ...
Mit dem DFB-Pokal hat meine Fernsehfußballsaison 2013/14 begonnen. Eigentlich könnten sieben Sportkanäle rund um die Uhr für eine Dauerberieselung sorgen, aber jenseits der Bundesliga und DFB-Pokalpartien gehe ich lieber ins Stadion, obwohl mich da im Großraum Concepción selten Kracher erwarten. Beim TV-Fußball brauche ich einfach Sympathien oder Abneigungen, um die 90 Minuten wirklich zu verfolgen. Sympathien habe ich für Hannover 96, Abneigungen hege ich gegen diverse Bundesligsten. Das Wetter war an diesem Sonntag perfekt, um zuhause auf dem Sofa den ersten Auftritt der Roten und anschließend diverse andere Pokalbegegnungen zu sehen. Draußen regnete es unaufhörlich. Typisch für einen Wintertag in Chile. Die Anstoßzeit um 8:30 Uhr war ebenso ideal. Je früher man sich von einem 96-Sieg berauschen lassen kann, umso besser wird der Tag, behaupte ich. Aufgrund der frühen Stunde gab es zwar Kaffee statt Bier, aber das Heißgetränk hat sich als Begleiter für 96-Kicks längst etabliert. Vor dem Anpfiff legte ich die DVD vom Pokalsieg 1992 in den DVD-Player ein. Ich spulte allerdings bis zum Elfmeterschießen vor, denn Geschehen in den ersten zwei Stunden ist eher als langweilig bekannt. Es war also alles perfekt angerichtet für den Saisonauftakt. Die Roten blieben gegen Victoria Hamburg jedoch hinter den Erwartungen zurück. Der Partie fehlte einfach die Aufbruchsstimmung für einen neuen Angriff auf die Europapokalplätze. Natürlich ist ein hochmotivierter Amateurverein als Gegner zum Saisonbeginn schwierig, doch das Zusammenspiel der 96-Stars blieb mangelhaft. Viele Bälle kamen nicht beim Teamkollegen an. Es wirkte ein wenig, als hätte diese Elf zum ersten Mal gemeinsam Fußball gespielt. Es genügte trotzdem für einen 2:0-Sieg und die nächste Runde wurde erreicht. Okay, meinetwegen darf es so bis zum Finale weitergehen. Merkwürdig waren die Getränkepausen während der 1. und der 2. Halbzeit. Wurde dabei wirklich an die Gesundheit der Spieler gedacht? In vielen Ländern gehören hohe Temperaturen zum Alltag, aber Durstlöscher gibt es trotzdem nur in der Halbzeitpause. Selbst bei den 12 Uhr-Begegnungen der chilenischen Primera División wird durchgespielt. Kann es sein, dass unter dem Deckmantel "Gesundheitsschutz" neue Unterbrechungen für Werbefilmchen geschaffen werden?