Gefährliche Klippen-Kletterei

Eine 21-jährige Spanierin hat an der Algarve gerade leidvoll erfahren, wie gefährlich es ist, beim Baden auf die Fels-Klippen zu klettern. Der Vorfall gibt für alle Touristen erneut Anlass, sich die Risiken der Felsküste bewusst zu machen.

Die Schwimmerin war mittags am Praia Grande an der Ponta da Piedade in Lagos auf einem Felsen abgerutscht und heftig in die Tiefe gestürzt. Dabei hatte sie Brüche am rechten Bein erlitten. Die sofort herbei geeilten Feuerwehrleute, Wasserschutzpolizisten und Spezialisten des Rettungsdienstes INEM sahen keine Chance, die verletzte Spanierin vom Wasser aus zu bergen. Deshalb wurde das Unfallopfer mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Faro transportiert.

Bizarre Klippen haben Tücken

Die „Ponta da Piedade" ist eine Landschaft aus bizarren und steilen Felsklippen. Sie liegt am Ende einer Landzunge, zwei Kilometer vom Stadtzentrum Lagos' entfernt an der Küste. Oberhalb dieses besonderen Natur-Highlights befindet sich der Leuchtturm der Hafenstadt.

Gebildet wird die Ponta da Piedade von bis zu 20 Meter hohen, ins Meer ragenden Felsspitzen sowie Schluchten, natürlichen Tunneln und Grotten. Wer dort badet und versteckte Strände und buchten erkunden möchte, kann durch das Felsenlabyrinth schwimmen. Doch Vorsicht ist geboten, weil auch viele Ausflugsboot dort aufkreuzen. Nicht ganz ungefährlich sind auch einige Trampelpfade, die quer durch die verwitternden Klippen führen.

Die Felsformationen an der Südküste Portugals haben deshalb ihre Tücken, weil immer wieder Teile abbrechen. Zwar ist das ein natürlicher Vorgang, er darf aber nicht unterschätzt werden. Doch das tun Touristen immer wieder, wenn sie zum Beispiel ungeachtet der an vielen Orten angebrachten Warntafeln sich dicht unter herabhängende Felsen legen, um dort zu sonnen.

Klippen-Teile können herabstürzen

Gelegentlich, wie kürzlich in Portimão, nimmt die Umweltbehörde kontrollierte Abbrüche vor: Instabile Brocken werden abgeschnitten, damit die Klippen ein sichereres Profil bekommen. Manchmal wird auch in kleinen Buchten künstlich Sand aufgeschüttet. Das hat den Zweck, die Meereswellen nicht bis an die Klippen gelangen zu lassen.

Als besonders gefährdet gelten Strände im Kreis Albufeira. Dort hatte vor einigen Jahren ein herabstürzender Felsbrocken Touristen erschlagen. Auch ist der Bereich, der unterhalb der Klippen liegt, oft nicht gut einsehbar. Das wurde kürzlich einem Klippenspringer zum Verhängnis, der unsanft auf einem Ausflugsboot aufschlug ( wir berichteten). Zum Glück blieb es bei wenigen Blessuren.

Vor allem nach starken Regenfällen, die vor vielen Monaten zum Beispiel auch in Albufeira zu Überschwemmungenn führten, kann es an der Algarve vermehrt zu Felseinstürzen kommen. Deshalb rufen die Verantwortlichen dazu auf, nur die empfohlenen und überwachten Strandbereiche zu nutzen.

Abstand von 1,5-facher Klippen-Höhe halten

Von den Klippen sollte ein Sicherheitsabstand gehalten werden, der dem 1,5-fachen der Felshöhe entspricht - so die Faustregel. Auch die Gezeiten an der Algarve-Küste können Gefährdungen mit sich bringen. Denn die Strömungen in der Nähe von Felsen können sehr stark sein. Kommt die Flut, bildet sich an den Felsen oft eine Sandbank. Diese verursacht bei Ebbe wiederum gefährliche Strudel.

Weitere Empfehlungen für einen sicheren Badeurlaub haben wir Ihnen auch in diesem Beitrag zusammengestellt.


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