Gefahr Zika-Infektion – darf ich als Schwangere zu den olympischen Spielen?

Die Zika-Infektion sollte während einer Schwangerschaft unbedingt vermieden werden.

Die Zika-Infektion sollte während einer Schwangerschaft unbedingt vermieden werden.

Ab dem 5. August 2016 werden in Rio de Janeiro die olympischen Sommerspiele veranstaltet. Zu diesem Anlass reisen auch viele Europäer Sommer nach Brasilien bzw. Südamerika. Auf Grund der angespannten Situation, insbesondere durch die Warnungen vor dem Zika-Virus gibt es jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Eventuell sollten die Reisepläne noch einmal in Frage gestellt werden.
Der Verdacht, dass ein Zusammenhang zwischen Zika-Infektion und häufigen Fehlbildungen bei Ungeborenen besteht, wurde mittlerweile bestätigt. Nachdem wir schon im Januar 2016 über das Zika-Virus berichtet haben, möchten wir Ihnen eine Zusammenfassung der neuesten Erkenntnisse präsentieren.

Zika-Infektion und Diagnose

Das Zika-Virus wird in der Regel durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zudem wurde nun auch eine sexuelle Übertragbarkeit zwischen Menschen aufgedeckt. Deshalb wird Personen, die sich im Verbreitungsgebiet aufgehalten haben, empfohlen, Kondome zu benutzen – dies gilt insbesondere für schwangere Frauen und deren Partner.

Die Infektion mit dem Zika-Virus selbst bleibt von einem Großteil der Menschen unbemerkt. Zumeist begleiten Symptome wie Hautausschlag, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen die bisher überwiegend harmlose Erkrankung. In den meisten Fällen sind wenige Probleme für die Gesundheit zu erwarten. Doch für Schwangere bzw. für die Ungeborenen können die Folgen einer Zika-Infektion schwerwiegend sein.

Fehlbildungen bei Babys

Das Virus verursacht eine Mikrozephalie, darunter versteht man eine Störung, bei welcher der Kopf des Babys vergleichsweise klein ist – damit geht auch eine kognitive Behinderung einher. Noch ist nicht eindeutig geklärt, wie das Virus von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen wird. Brasilianische Forscher konnten nachweisen, dass Zika-Viren neuronale Vorläuferzellen infizieren können, die sich normalerweise zur Großhirnrinde entwickeln.

So wird die zuverlässige Diagnose einer Zika-Infektion sehr wichtig. Reisende, die aus höchstwahrscheinlich betroffenen Regionen zurückkehrten, mussten bisher bei einem Verdacht mehrere Tage auf das Testergebnis warten. Inzwischen erleichtert aber ein neu entwickelter Test erstmals die eindeutige Diagnose einer durchgemachten Zika-Infektion. Durch dieses Verfahren ist eine schnellere Diagnose schon nach einigen Stunden möglich.

Vorsichtsmaßnahmen

Der Gesundheitsdienst der Auswärtigen Amtes hat am 16. Juni 2016 eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht: Schwangeren und Frauen, die schwanger werden möchten, wird empfohlen, Reisen in Verbreitungsgebiete besonders nach Mittel- und Südamerika zu vermeiden. In diesen Regionen besteht ein erhebliches Risiko einer Zika-Infektion.

Falls sich ein Aufenthalt im Verbreitungsgebiert nicht vermeiden lässt, sollten ganztägig konsequente persönliche Schutzmaßnahmen vor Mückenstichen erfolgen.

Empfohlene Schutzmaßnahmen

• Insektenabwehrmittel zum Auftragen auf die Haut
• Insektenvertilgungsmittel (Insektizide)
• Biozidverdampfer/Räucherspiralen (mosquito coils)
• Nutzung von Insekten- (Moskito)- Netzen
• Imprägnierung der Insektennetze
• Angepaßte Kleidung/Verhaltenssteuerung

Frauen und Männer sollten außerdem für zwei Monate nach Rückkehr aus den Ausbruchs-gebieten eine Schwangerschaft generell mit Kondomgebrauch verhüten, um eine Zika- Infektion zu verhindern.

Grundsätzlich wird auch ein Test auf das Zika-Virus nach der Rückreise aus den betroffenen tropischen Gebieten empfohlen.

Bild-Copyright © Rodrigo Soldon/flickr (CC BY-ND 2.0)
Autor: Martin Robeck


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