Könnt ihr euch noch an diese unsäglich schlechten Häschenwitze der 70er und frühen 80er erinnern?
Grauenhaft. Leider ist mir vorm Schreiben dieses Post irgendwie ein “Haddu Möhrchen” in den Sinn gekommen und nun geht es mir nicht mehr aus dem Kopf.
Früher war eben nicht alles besser, auch die Witze nicht. Wobei ich Witze allgemein nicht sonderlich mag, sondern eher auf unfreiwillige Situationskomik stehe…
Sehr früh ist mir schon bewusst geworden, dass wenige Dinge Menschen so sehr trennen wie ein völlig unterschiedlicher oder sogar komplett fehlender Humor.
Und richtig guter Humor übersteht auch ein paar Jahrzehnte oder länger, eines der besten Beispiele ist für mich Loriot, der so feinsinnig und eloquent menschliche Kommunikationsstörungen karikierte…
„Du dodl di! Dö dudl dö ist zweites Futur bei Sonnenaufgang.“
“Da hab ich was eigenes, da hab ich mein Jodeldiplom…”
“Ich heiße Erwin Lottemann und bin Rentner. Und in 66 Jahren fahre ich nach Island und da mache ich einen Gewinn von 500 000 Mark und im Herbst eröffnet dann der Papst mit meiner Tochter eine Herren-Boutique in Wuppertal.”
“Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein!”
“Frauen bringen sich in violetten Sitzgruppen um…”
Jetzt hat er es schon wieder geschafft, mich an diesem grauen Tag trotz meiner nicht so wunderbaren Laune zum Schmunzeln zu bringen, danke lieber Vicco von Bülow und danke Evelyn Hamann für die vielen Stunden, die ihr mich so herzlich zum Lachen gebracht habt!
Möhrchen mag ich übrigens trotz Hasenwitz sehr und habe eigentlich auch fast immer welche zuhause, der dümmliche Hase wäre bei mir also ganz gut aufgehoben…
Letztes Wochenende habe ich mal wieder ein paar Sachen aus dem neuen Ottolenghi “Vegetarische Köstlichkeiten” ausprobiert, was soll ich sagen, es war natürlich alles wieder toll.
Als Mezze/Vorspeise sehr zu empfehlen sind diese hübschen bunten Möhren, die im Ofen mit Honig und Olivenöl gebacken und dann mit cremigem Joghurt, der mit Tahin und Knoblauch verfeinert wurde, serviert werden.
Aber auch als Beilage zu einem Gericht, bei dem noch eine Gemüsekomponente fehlt, sind sie prima.
Demnächst kommt noch ein weiteres getestetes Rezept, das ein bisschen zeitaufwändiger, aber auch sehr gut war. Und da wäre immer noch so viel in diesem Buch, das ich gerne ausprobieren möchte…
Holleri du dödl di, diri diri dudl dö, vergesst nicht, ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag, das ist allerdings von Charlie Chaplin und nicht von Loriot.
Rezept als kleine Vorspeise oder Beilage für 4 Personen:
60 g flüssiger Honig
2 EL Olivenöl
1 EL Koriandersamen, geröstet und leicht zerstoßen
1 1/2 TL Kreuzkümmelsamen, geröstet und leicht zerstoßen
3 Thymianzweige (oder etwas getrockneter Thymian wie bei mir)
1,3 kg Möhren, geschält und in ca. 2×6 cm große Stifte geschnitten
1 1/2 EL Koriandergrün, grob gehackt (weg gelassen)
Salz und schwarzer Pfeffer
Tahini-Joghurt
40 g Tahini
130 g griechischer Joghurt (ich hab etwas mehr genommen)
2 EL Zitronensaft
1 Knoblauchzehe, gepresst
Ofen auf 220° vorheizen. Alle Zutaten für den Sesamjoghurt in eine Schüssel geben und gut verrühren, beiseitestellen.
Honig, Öl, den Koriander und Kreuzkümmel, Thymian und 1 TL Salz sowie ein paar Umdrehungen schwarzer Pfeffer gut verrühren. Die Karottenstifte hinzugeben, alles mit den Händen vermengen, bis alle Möhren bedeckt sind, dann in einer feuerfesten Form verteilen. Ca. 40 Minuten im Ofen backen, währenddessen ein- bis zweimal umrühren, bis die Karotten weich und schön glasiert sind.
Auf einer Platte anrichten und den Tahini-Joghurt dazu reichen.