Gastreview: “Ben and Mickey vs. The Dead”

Ben & MickeyDer erste Gedanke war, dass Ben and Mickey vs The Dead – wie der deutsche Titel andeutet – in Richtung Tucker and Dale vs. Evil geht. Doch mit Splatter und doller Comedy hat der Film nichts zu tun. Vielmehr erlebt der Zuschauer, wie eintönig und öde eine Zombiewelt sein kann, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat.

Ben (Jeremy Gardner) und Mickey (Adam Cronheim) sind zwei Baseballspieler aus dem gleichen Team, die sich zusammen durch die Einöde Amerikas schlagen müssen. Doch während Mickey unter der Situation zusehends leidet und sich mit Kopfhörern und lauter Musik vor dem ganzen Scheiss abzukapseln versucht, stellt sich Ben der neuen Ordnung und verroht nicht nur äußerlich, sondern entwickelt eine gewisse, vielleicht auch nötige Kaltblütigkeit. Als man auf andere Überlebende trifft, keimt in Mickey Hoffnung auf, doch wollen die offenbar gut organisierten ‘Anderen’ nichts mit den zwei Kumpeln zu tun haben. Mickey verzweifelt immer mehr und Ben… dem ist das alles ziemlich Wurst.

Hat man sich mit dem meditativen, zynischen Ton abgefunden… nein, das klingt zu negativ: Hat man sich darauf eingestellt, entpuppt sich Ben and Mickey vs The Dead tatsächlich als ein kleines Juwel. Absolut low budget und mit überraschend wenig Zombies am Start, begleitet man schlicht zwei Typen, die grundverschieden sind, aber sich einfach arrangieren müssen. Es werden Unmengen an Zigaretten geraucht, Wohnungen geplündert und Zombiegirls als Wichsvorlage benutzt. Im Grunde gibt es nur eine ‘richtige’ Zombiemassenszene, die dann aber auch schon das (Anti)Finale einleitet.

Das alles ist zugegeben nichts für Jedermann. Vor allem ist das nichts für einen Filmabend mit Freunden. Man sollte sich den Film am Besten alleine und in Ruhe anschauen, um ihn richtig würdigen zu können. Und ja, es gibt auch einige Schwächen (das Zombie Make up zum Beispiel ist nicht berauschend und das klaustrophobische Ende hätte eine Kürzung vertragen), doch im Ganzen ist Ben and Mickey vs The Dead richtig gut geworden. Dazu kommt eine tolle Kameraarbeit, tolle Darsteller und ein sehr guter Soundtrack mit diversen unbekannten Bands. Bei dem ganzen low budget-Müll, der einem so vorgesetzt wird, ist dieses kleine Filmchen eine echte Offenbarung.

Autor: Renatus Töpke

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