Gäste-Boom in Regensburg: Asiaten erobern die Welterbestadt

Gäste-Boom in Regensburg: Asiaten erobern die Welterbestadt
Ein Regensburg-Motiv, das in vielen Fotoalben dieser Welt klebt: die Steinerne Brücke. Für 2011 glänzt die 2.000-jährige Reichsstadt mit einem Plus von rund 6 Prozent bei den Übernachtungsgästen. Foto: obx-news
Regensburg (obx - internet-zeitung) – Der Touristen-Ansturm auf Regensburg geht weiter: 2011 ist die Zahl der Übernachtungen erneut gestiegen, diesmal um satte sechs Prozent. Insgesamt dürften damit für das vergangene Jahr rund 950.000 Übernachtungen zu Buche schlagen, schätzt Olivia Hernandez von Regensburg Tourismus auf Basis der vorläufigen Zahlen. „Vielleicht knacken wir die Millionenmarke sogar noch in 2011, das hatten wir eigentlich erst für 2016 angestrebt“, sagt Hernandez. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht: Neben den zahlenmäßig stärksten Gästen aus den USA begeistern sich immer mehr Asiaten für die Sehenswürdigkeiten der 2.000-jährigen Reichsstadt. Allein aus China kamen 2011 gut 35 Prozent mehr Besucher nach Regensburg als im Vorjahr.
Drei von vier Regensburger Übernachtungsgästen kommen nach wie vor aus Deutschland, der Anteil ausländischer Besucher in der ostbayerischen Donau-Metropole steigt jedoch rasant: In 2011 glänzte Regensburg mit einem Gästeplus von knapp 4 Prozent bei den Nächtigungen ausländischer Gäste. Im Durchschnitt bleiben sie zwei Tage. Hinzu kommen mehr als zwei Millionen Tagesgäste.

Angeführt wird die Liste der ausländischen Gäste nach wie vor von den USA, Österreich und Italien. Doch Quantität ist nicht alles: „Es kommen zwar weniger Besucher aus Japan, aber die geben sehr viel Geld aus“, sagt Hernandez. 2012 will Regensburg Tourismus sein Marketing auch auf Russland und China ausweiten. Angesichts zweistelliger Wachstumsraten bei den Gästen aus Asien und ihrer hohen Kaufkraft lohnten sich die Werbemaßnahmen, sagt Hernandez. Die neue Marketing-Offensive für spanische Gäste im vergangenen Jahr hat sich bereits ausgezahlt: Hier verzeichnet Regensburg ein Besucher-Plus von fast 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Was die Gäste lockt? „Für die Amerikaner ist entscheidend, dass Regensburg in Bayern liegt“, weiß Hernandez. Bei den Japanern zähle der Weltkulturerbe-Status des Regensburger Altstadtensembles. Auf über 8.000 Stadtführungen jährlich wird den Touristen der Donaumetropole heute in der bestens erhaltenen mittelalterlichen Altstadt deutsche Geschichte zum Anfassen vermittelt. Dass Ende 2005 mit Joseph Ratzinger ein Regensburger zum Papst gewählt worden ist, hat die Popularität der Domstadt noch erhöht.

Auch bei Deutschen Besuchern liegt Regensburg weiter im Trend: Die Zahl der inländischen Übernachtungsgäste ist 2011 um rund sieben Prozent gestiegen. Hier sieht Hernandez noch viel Potenzial: „Wir haben viele Anfragen für große Tagungen“, sagt die Tourismus-Expertin. Dafür fehle Regensburg allerdings ein Kongresszentrum und ein Fünf-Sterne-Hotel.

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